Mülheim. Zum Baustart der Luftschiff-Eventhalle am Flughafen Essen-Mülheim übertrafen sich die Redner in Superlativen. Wird hier an einem Denkmal gebaut?
Kaiserwetter – wie passend. Luftschiff Theo – fest am Seil und in freudiger Erwartung beschwingt im leichten Wind tänzelnd: Die Vorfreude auf die neue Luftschiff-Eventhalle am Flughafen Essen-Mülheim ist spürbar an diesem Dienstagmittag zur „Grundholzlegung“, wie WDL-Geschäftsführer Frank Peylo mit Blick auf das Holzkonstrukt scherzt, das nun bis Oktober zusammengebaut wird und Theo ein neues Zuhause geben soll.
Zum symbolischen Startschuss des Hallen-Neubaus hatte die Westdeutsche Luftfahrtgesellschaft WDL neben den am Bau Beteiligten allerlei Prominenz aus der Stadtgesellschaft eingeladen. Dass nahezu der gesamte Verwaltungsvorstand (außer Sozialdezernentin Daniela Grobe) Präsenz zeigte, unterstreicht wohl die Bedeutung, die die Stadtspitze dem Projekt beimisst.
Mülheims OB sieht am Flughafen „einen Grundstein für die nächsten Jahrzehnte gelegt“
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OB Marc Buchholz (CDU) unterstrich denn auch, dass er in der Investition auch Zukunft für den Flughafen über das Ausstiegsszenario und den fortbestehenden Beschluss dazu für das Jahr 2034 sieht. Buchholz unterstrich seine Haltung, dem Flughafen mit Blick auf die Luftfahrtentwicklungen hin zum emissionsarmen elektrischen Fliegen einen Fortbestand über die nächsten zwölf Jahre hinaus zu wünschen.
Mit dem Neubau der Luftschiffhalle werde „ein Grundstein für die nächsten Jahrzehnte gelegt“, so der OB. WDL-Geschäftsführer Frank Peylo unterstrich, mit dem Bau nicht nur eine Landmarke setzen zu wollen. Mit der Möglichkeit, bei Veranstaltungen vor Ort „Freiheit und Abenteuer“ einzuatmen, wolle man in Zukunft noch stärker als bisher Events für Menschen in Mülheim und der Region bieten. Die Grundsteinlegung sei „ein emotionaler Moment“, so Peylo im Beisein seiner Co-Gesellschafterin Barbara Majerus.
Drei Bauabschnitte sind am Flughafen Essen-Mülheim geplant
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Die WDL plant vor Ort in drei Bauabschnitten. Angrenzend zum neuen Hangar soll ein neues Verwaltungsgebäude mit Museum und Kantine entstehen; das Unternehmen hofft, den Bauantrag noch in diesem Jahr mit der Stadt abgestimmt zu bekommen. Im dritten Bauabschnitt sollen, in Abhängigkeit vom Fortbestand des Flughafens, neue Flugzeughallen entstehen.
Doch zurück zum Bau der Luftschiff-Eventhalle. Oliver Schwan von der WDL sieht darin „eines der spektakulärsten Immobilienprojekte der Region, wenn nicht bundesweit“. Das Projekt sei dank aller Beteiligten in schwieriger Zeit am Bau sowohl im Kosten- und auch im Zeitplan, heißt es. Projektleiter Lars Römling lobt „das wahnsinnig schnelle Tempo“, mit dem die Arbeiten voranschreiten. Beflügelnd sei da wohl „das gewisse Flair, der Pioniergeist“, den das Areal auf den Raadter Höhen ausstrahle. „Das stachelt an“, so Römling.
Der Bau einer Luftschiffhalle, dazu noch ressourcenschonend mit einer mächtigen Holzkonstruktion, ist für alle Beteiligten etwas ganz Besonderes. OB Buchholz prophezeite schon, dass die Halle, weil sie mit ihrer ökologischen Bauweise den Zeitgeist aufgreife, wohl eine Kandidatin sei, in 30 Jahren schon Denkmal-Status zu haben.