Mülheim. Das berühmte Mülheimer Luftschiff Theo hat kein Zuhause mehr. Nächste Woche startet der Abriss der Halle auf dem Flughafen. Was geplant ist.

Luftschiff Theo hat am Donnerstagmorgen sein altes Zuhause verlassen und steht seitdem im Freien. Dort wird es auch erst einmal bleiben und warten müssen. Grund: Ab kommender Woche wird die Halle der Westdeutschen Luftschiffgesellschaft (WDL) abgerissen. Am Flughafen Essen/Mülheim wird ein neuer Hangar gebaut. Eine Luftschiffhalle, die laut WDL eine neue Landmarke der Region werden soll. Pressesprecher Daniel Dreier verrät dazu ein paar Details.

Die Vorbereitung für das neue Bauprojekt ist abgeschlossen. Schritt 2 steht in der kommenden Woche an. Am Dienstag beginnt der Abriss der alten Halle. In den ersten zwei Tagen wird die grüne Folie abgetragen. Im Anschluss werden die Stahlträger demontiert. Ende nächster Woche dürfte es dann wohl schon heißen: „Hier hat die berühmte Flugschiffhalle mal gestanden.“ Doch für Melancholie bleibt kaum Zeit.

Im Winter soll Flugschiff Theo in sein neues Zuhause am Mülheimer Flughafen einziehen

Wenn das Grundgerüst weg ist, startet der Tiefbau, die Fundamente im Boden werden aufgebrochen – damit an gleicher Stelle das neue Gebäude Platz finden kann. Wie die Bauschritte in den darauffolgenden Monaten aussehen, ist bislang unklar. „Nächste Woche gibt es konkrete Informationen“, verspricht Dreier. Auch zu den wirtschaftlichen Ausgaben äußert er sich jetzt noch nicht.

Fakt sei aber: „In diesem Winter wollen wir Theo wieder drinnen stehen haben.“ Die neue Halle sei dann zwar noch nicht komplett fertig, zu dem Zeitpunkt würde wahrscheinlich noch der Innenausbau anstehen. „Aber dann können wir das Luftschiff zumindest wieder vernünftig unterbringen.“

Mehrere Helfer transportieren den Zeppelin am Donnerstagmorgen, 14. April, aus der alten Halle. In diesem Jahr wird Theo wegen eines Defekts nicht mehr fliegen können.
Mehrere Helfer transportieren den Zeppelin am Donnerstagmorgen, 14. April, aus der alten Halle. In diesem Jahr wird Theo wegen eines Defekts nicht mehr fliegen können. © Westdeutsche Flugschiffgesellschaft | Stefan Lamberty

Damit Theo wieder abheben kann, muss der Mülheimer Zeppelin repariert werden

Dass es jetzt draußen verweilen muss, sei aber an sich kein Problem. Theo steht in der Zwischenzeit hinter der Halle und ist permanent unter Beobachtung. „Das ist nicht wie bei einem Auto, das man irgendwo abstellt. Unser Gelände wird 24 Stunden bewacht“, erklärt Dreier. Außerdem sei es in früheren Zeiten gar nicht üblich gewesen, das Luftschiff direkt nach dem Flug im Trockenen unterzubringen.

Fliegen wird Theo aber in diesem Jahr nicht mehr. Damit hat die WDL die Flugsaison zum zweiten Mal in Folge abgesagt. Im vergangenen Jahr gab es zahlreiche Ausfälle beim Bodenpersonal. Jetzt muss das Flugschiff erst repariert werden. Dazu wird aber die neue Halle benötigt. Die WDL stand vor der Entscheidung: Den Neubau vorziehen und Theo später reparieren – oder erst Theo reparieren und den Neubau um ein weiteres Jahr verschieben. Ursprünglich war der Baustart für 2020 angedacht.