Mülheim. Ein Rekord: Zur 20. Extraschicht der Industriekultur am 25. Juni bieten gleich vier Mülheimer Spielorte ein Programm. Hier stellen wir es vor.

Als Zentrum der vier Mülheimer Extraschicht-Spielorte kann wohl die Müga mit Drehscheibe, Ringlokschuppen und Camera Obscura gelten. Die beliebten Führungen „hinter die Kulissen“ des Ringlokschuppens leben von den Anekdoten sowie aktuellen und historischen Informationen zum Gebäude und den vielfältigen Veranstaltungen. Ein Blick auf das Mülheimer Programm bei der Nacht der Industriekultur.

Die Camera Obscura lockt mit ihrem Museum und natürlich der Camera selbst, die – solange es hell ist – vorgeführt wird. Darüber hinaus wird deren Kessel mit seiner besonderen Akustik aber auch als Klangkunstbühne brillieren, wenn die Guzheng, eine chinesische Zither, das Auditorium in völlig andere Sphären versetzt.

Kabarettist René Steinberg in Mülheims Müga mit von der Partie

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Neben der Müga mit ihren botanischen Anlagen wird die Drehscheibe eine herausragende Rolle bei der Extraschicht einnehmen: Der Mülheimer René Steinberg wird dort eine Kostprobe seines neuen Programms zum Ruhrgebiet präsentieren. Die Drehscheibe liefert ein vielfältiges Musikprogramm, so lädt die bekannte Mülheimer Sängerin Eva Kurowski zum Mitsingen ein – ein Angebot, das auch über die Extraschicht hinaus existiert. Außerdem spielen die Rude Reminders und die Post-Punk-Band „Love A“, bevor sich nach dem großen Feuerwerk dann mit der „Silent Disco“ die Bühne wirklich dreht und zur Gartenseite hin öffnet: Per Kopfhörer kann die persönliche Lieblingsmusik aus drei Kanälen ausgewählt werden, um den Abend je nach Geschmack ausklingen zu lassen.

Ein Höhenfeuerwerk wird es auch dieses Jahr in Mülheim geben. Hier ein Bild von der Extraschicht 2019.
Ein Höhenfeuerwerk wird es auch dieses Jahr in Mülheim geben. Hier ein Bild von der Extraschicht 2019. © /Funke Foto Services | Martin Möller

Ein Regenbogenpfad führt die Besucher zur Alten Dreherei, die mit einem Modell 1:87 aufwartet: Ringlokschuppen und Alte Dreherei „in echt“, so wie es damals wirklich aussah. Passenderweise mit den seinerzeit typischen, nicht fliegenden Rheinischen Ringschlägertauben.

Quallenwelt im Aquarius Wassermuseum in Mülheim-Styrum

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Eine Fotoausstellung von Ruhrgebietsfotografen, die auch am Sonntag von 11 bis 18 Uhr geöffnet ist (Eintritt frei), bildet den Anfang eines auch zukünftig fortgeführten Knotenpunkts für ein Fotografen-Netzwerk. Fotobox, extra ausgeleuchtete Orte wie in der historischen Straßenbahn etwa sind prädestiniert dafür, Selfies anzufertigen – wie das Industriedenkmal Alte Dreherei gerade in der Dämmerung und am Abend ja sowieso schon zum Fotografieren einlädt. Traktorparade, Feldbahn-Fahrten, Modellbahnen sowie eine Oldtimer-Ausstellung zum Opel Kadett runden das Angebot ab.

Im seit 20 Jahren angestammten Mülheimer Spielort Aquarius Wassermuseum werden die Besucher Wissenswertes und Faszinierendes über die Welt der Quallen erfahren – dem Profiteur des Klimawandels. Illuminiert vom Lichtkünstler Daniel Kurnisczak, der auch die passende Musik beisteuert, versetzt diese Jellyworld die Zuschauer unter Wasser. Ein mehrfach stattfindendes Quallenquiz wird auf spielerisch-witzige Weise diese über 670 Millionen Jahre alte, hirn- und skelettlose Lebensform vorstellen. Derweil verzaubern draußen die beleuchteten Zauberwesen Medusa und Limea auf ihren Langstelzen.

Flughafen Essen-Mülheim als „Platz zum Träumen“

Als neuester Spielort wartet der „WDL-Luftschiffhanger“, der erst wieder neu entstehen muss, mit dem „Platz zum Träumen“ auf – mit Luftschiff Theo als „weltgrößter Stehlampe“ und der JU 52 stehen beliebte Foto-Motive bereit. Auf Liegestühlen kann man zur Musik von DJ Steve Clash sowohl den Blick über das grüne Umfeld und den Himmel als auch die Gedanken schweifen lassen. Ein „magischer Ort zum Entspannen“, sagt Oliver Schwan von der WDL.

Bei der Extraschicht ist auch diese Junkers „JU 52“ zu sehen – eine Leihgabe der Bundeswehr und seit April 2021 am Flughafen Essen/Mülheim, wo sie restauriert wird.
Bei der Extraschicht ist auch diese Junkers „JU 52“ zu sehen – eine Leihgabe der Bundeswehr und seit April 2021 am Flughafen Essen/Mülheim, wo sie restauriert wird. © FUNKE Foto Services | Lars Heidrich

Infos zu Eintritt und Co.

Veranstaltungsbeginn ist um 17 Uhr, Ende um 1 Uhr. Karten gibt es für 17 Euro, ermäßigt 14 Euro, mit Ruhr-Topcard 8,50 Euro. An der Tageskasse kosten Tickets 20 Euro.

Die Tickets bei Vorverkaufsstellen und unter www.extraschicht.de werden als personalisierte Online-Tickets verkauft, sind in digitaler Form und als Papierausdruck gültig. Das gilt auch für Kinder, die kostenfreien Eintritt haben. An den Spielorten selbst wird es keinen Ticketverkauf geben.

Im Eintritt, der Zutritt zu allen Spielorten bietet, ist die kostenlose Nutzung aller Extraschicht-Shuttlebusse, die Fahrt im Tarifraum des VRR und des Teilraums Ruhr-Lippe des Westfalentarifs (2. Klasse) vom 25. Juni bis 7 Uhr am 26. Juni enthalten. Dazu gibt es Vergünstigungen auf die Miete eines Leihrads von Metropolradruhr. Sieben Radtouren sind auf www.extraschicht.de ausgearbeitet.