Mülheim/Duisburg. Lange war gerungen worden um den Brandschutz der Dauercamper-Siedlung an Mülheims Entenfang. Jetzt zieht der Betreiber eine erste Zwischenbilanz.
Nach jahrelangem Streit hatten sich die Stadt Mülheim und der Betreiber der Freizeitanlage am Entenfang im Spätsommer auf Brandschutzmaßnahmen für die Mobilheim-Siedlung verständigt. Betreiber Dietmar Harsveldt sieht sich mit der Umsetzung im Plan.
Die Stadt und der Campingplatzbetreiber hatten vertraglich fixiert, welche Brandschutzmaßnahmen auf der Anlage in welcher Zeit umzusetzen sind. Die Zeit läuft seit dem 1. Oktober. Im Vertrag sicherte Harsveldt der Bauaufsicht beispielsweise zu, binnen drei beziehungsweise sechs Monaten einzelne Mobilheime abzureißen, um neue, mindestens 1,25 Meter breite Wege zwischen kleiner gestalteten Brandabschnitten zu schaffen. Ebenso sind die Rauchmelder in den Mobilheimen der laut Harsveldt rund 500 Entenfang-Bewohner dergestalt umzurüsten, dass ein Alarm auch draußen zu hören ist, via Hupton.
Brandschutz an Mülheims Entenfang: Erste Überprüfung der Bauaufsicht an
Dieser Tage steht die erste Überprüfung der Bauaufsicht an. Harsveldt ist guter Dinge: „Die ersten Brandgassen sind gezogen, Häuser verschwunden“, sagt er. Zehn Meter breit seien sie, mit einem befestigten Weg, den im Brandfall Feuerwehrkräfte nutzen könnten. Überall seien Hydranten installiert, jeder von ihnen mit einem 200 Meter langen C-Schlauch ausgestattet. „Damit können wir den ganzen Platz bedienen“, sagt Harsveldt.
Auch der erste Brandmelder war Anfang Januar zu Testzwecken installiert, die Lieferung der nächsten 50 stand da schon bevor. „Ich schätze, dass wir Ende März, Anfang April alle Häuser damit versorgt haben werden“, sagt Harsveldt, um mit Blick auf die weltweiten Lieferengpässe vorsichtshalber aber doch nachzuschieben: „Wenn es keine Lieferschwierigkeiten gibt. . .“
Betreiber Harsveldt: 10.000 Quadratmeter Pachtfläche gehen verloren
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Insgesamt seien bis dato 22 Häuser auf der Anlage abgerissen worden, um die Sicherheit im Brandfall zu erhöhen. „Mindestens zehn“ weitere Abrisse stünden zeitnah an. Teilweise müssten dafür aber noch Rechtsstreitigkeiten mit Pächtern beendet werden; auch Kündigungsfristen zum 31. März seien für ihn noch bindend. Am Ende, so der Campingplatz-Unternehmer, „werden wir hier etwa 50 Abrisse oder Umsetzungen haben. Das führt zu einer großen Veränderung auf dem Platz. 50 Brandschutzstreifen à 200 Quadratmeter seien vorgesehen. Als Betreiber verliere er so rund 10.000 Quadratmeter Pachtfläche.
Nach den Erfolgen vor Gericht hat Harsveldt nach eigener Aussage mittlerweile bei der Stadtverwaltung eine Baugenehmigung für das komplette Areal beantragt mit dem Ziel, es nun auch offiziell als Wochenendhausgebiet einstufen zu lassen. Ebenso seien Bauanträge für jene Häuser eingereicht, für die die Stadtverwaltung im mittlerweile beigelegten Streit um die Siedlung der Dauercamper in den Vorjahren einen Baustopp verfügt hatte.