Mülheim. In einem Mobilheim in der Siedlung am Mülheimer Entenfang ist ein Gasbrennofen in Brand geraten. Ein Mensch stirbt, zehn weitere sind verletzt.
In der Siedlung am Entenfang in Mülheim ist es am Donnerstagmittag zu einem Brand in einem Mobilheim gekommen, bei dem eine 74-jährige Frau verstorben ist. Die Feuerwehren aus Mülheim und Duisburg waren mit drei Löschzügen vor Ort, das Feuer konnte unter Kontrolle gebracht werden, ohne, dass es auf Nachbarhäuser überging, so Stadtsprecher Thomas Nienhaus.
„Nach ersten Erkenntnissen ist ein Katalytofen, also ein Gasbrennofen, in Brand geraten“, sagt Thomas Nienhaus. Zum Zeitpunkt des Ausbruchs seien zwei Menschen in dem hölzernen Mobilheim gewesen – eine Frau starb noch vor Ort, die andere Person, ein Mann, wurde schwerst brandverletzt in ein Krankenhaus gebracht. „Zehn weitere Personen wurden teilweise schwer, teilweise leicht verletzt“, sagt Feuerwehrchef Sven Werner. Sechs Rettungswagen waren im Einsatz vor Ort.
Nachbarn versuchten dem Brandopfer zu helfen
Wie Anwohner berichten, sind in der Siedlung auf dem Privatgelände noch die Spuren des Brandes zu sehen an dem eingeschossigen Holzhaus am Reiherweg 6. Das Brandzimmer sei schwarz verkohlt, es rieche immer noch stark verbrannt und die Scheibe sei zerborsten. Die Anwohner sind schockiert, berichten von einem „dumpfen Knall, gefolgt von einem weiteren Knall“. Von „unglaublich viel Rauch“ und wie sie versuchten, den Bewohner, der sich mit schweren Brandverletzungen mit einem Sprung aus dem Fenster retten konnte, erstzuversorgen.
„Viele der Nachbarn haben eine Explosion gehört, woraufhin einige von ihnen versuchten, mit Feuerlöschern den Brand zu bekämpfen“, berichtet Sven Werner. Nur durch ihr schnelles Eingreifen und das Wählen des Notrufs, konnte ein Ausbreiten des Brandes verhindert werden.
Jahrelanger Streit um illegales Wohnen am Entenfang
Um die Siedlung am Entenfang an der Stadtgrenze zwischen Mülheim und Duisburg gibt es seit Jahren Streit zwischen Anliegern und der Stadt um das illegale Wohnen. Die Mülheimer Feuerwehr hatte insbesondere den Brandschutz bemängelt: Ein Feuer könne sich nicht zuletzt auch wegen der langen Anfahrtswege der Löschfahrzeuge unkontrolliert auf weitere Bereiche des Camping- und Wochenendplatzes ausdehnen.
Der Pächter legte daraufhin zum Jahresbeginn ein Brandschutzkonzept vor. Bereits vor sechs Jahren hat das Regierungspräsidium Düsseldorf die Stadt Mülheim angewiesen, das illegale Wohnen in festen Häusern zu stoppen und Neuzuzüge auf den Campingplatz zu verhindern. Doch der Pächter und die Bewohner wehren sich gegen ein Auslaufen des festen Wohnens an dem kleinen See.
Feuerwehr: Wäre der Brand nachts passiert, hätte es schlimmer ausgehen können
Hat das vorgelegte Brandschutzkonzept denn in diesem Ernstfall gegriffen? „Das lässt sich schwer sagen“, so Feuerwehrchef Werner. Denn von diesem Konzept sei bislang noch nichts umgesetzt worden. Notwendige Abstände zwischen den Gebäuden seien nicht vorhanden, was die Brandschutzexperten der Feuerwehr zuvor bemängelt hatten. Vor Ort gebe es eine Gemengelage aus unterschiedlichen Hausformen. In diesem Fall handelte es sich um ein Mobilheim aus Holz, das neben einem Campingwagen aus Kunststoff stand.
„Die Gefahr, dass ein solcher Brand auf die Nachbargebäude überspringt, ist groß“, warnt Werner. Er ist sich sicher: „Wäre das nachts passiert, hätte es viel länger gedauert, bis Hilfe vor Ort ist. Dann wäre es mit Sicherheit auf die nebenstehenden Gebäude übergegangen und es wären womöglich noch mehr Menschen zu Schaden gekommen.“