Mülheim. Rund 160 Birken mussten wegen der anhaltenden Trockenheit auf dem Auberg in Mülheim gefällt werden. Wie es weitergeht mit der beliebten Allee.
Die 600 Meter lange und rund 60 Jahre alte Birkenallee am Mülheimer Auberg ist Geschichte: Schon im Februar war rund die Hälfte der Bäume abgeholzt worden, nun fielen die restlichen. Lediglich zwei Dutzend Stümpfe stehen noch. Spaziergänger, Radfahrer und Reiter schmerzt der Anblick. Auch Leser Klaus Urbons ist entsetzt: „Hier wurde ein sehr schönes Landschaftsschutzgebiet verschandelt“, schreibt er, „und ich wüsste gern warum.“
Antworten kommen vom Eigenbetrieb Ruhr Grün des Regionalverbandes Ruhrgebiet (RVR), der dort gemeinsam mit der Stadt Mülheim tätig ist: „Da die trockenen Sommer der letzten Jahre den flachwurzelnden Bäumen stark zugesetzt haben, sind viele Birken abgestorben und mussten gefällt werden.“ Im Dezember aber entstehe zwischen Hundewiese am Eschenbruch und Voßbeckstraße eine neue Allee. 90 Winterlinden werden in den kommenden Wochen angepflanzt.
Aus Naturschutzgründen wurden einige Hochstümpfe stehen gelassen
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„Die neuen Bäume werden deutlich größer sein als die Birken. Sie brauchen mehr Platz, weshalb wir nur jeden zweiten Baum ersetzen“, erklärt RVR-Landschaftsarchitekt Oliver König. Für einige Zeit werden zwischen den Linden noch Hochstümpfe von rund 20 bis 30 Birken aus dem Boden ragen. Aus Naturschutzgründen habe man diese nicht komplett beseitigt, so König. „Tiere wie Fledermäuse, Meisen, Hornissen und Wespen haben dort Höhlen angelegt und wir wollen die Bauten so lang erhalten, wie es eben geht. Im Frühjahr und Sommer werden sie wieder bezogen.“
Die halbierten Bäume seien „fürs Auge sicher gewöhnungsbedürftig“, sagt König, „doch wir haben den Eingriff in die Natur damit minimiert.“ Die Tiere werden sich aber spätestens dann neue Nistmöglichkeiten suchen müssen, wenn die Stümpfe abgestorben und in sich zusammenfallen sind.
Winterlinde erreicht mit ihren Wurzeln auch tiefere Wasserschichten
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Vor dem Hintergrund des Klimawandels sei es keine Option gewesen, nur einzelne, kranke Birken zu ersetzen. Angesichts der Trockenheit sei der Umbau der Allee alternativlos gewesen, heißt es vom RVR. Die Winterlinde sei eine Baumart, die trockene Bedingungen vergleichsweise gut ertrage. „Sie erreicht mit ihren Wurzeln auch tiefere Wasserschichten“, so König. Der Baum, der mehrere hundert Jahre alt werden könne, wachse bereits an verschiedenen Stellen auf dem Auberg – „und es geht ihm dort sehr gut“.
Bis zu zweieinhalb Meter hoch werden die Linden am Anfang sein und Stämme von zwölf bis 14 Zentimetern Durchmesser aufweisen. Im Frühjahr sollen sie erstmals ausschlagen. Das Kapitel Fällen ist derweil noch nicht beendet: Laut RVR sind auch im Wald des Aubergs zahlreiche Bäume abgestorben. Aus Gründen der Verkehrssicherung müsse man vor allem entlang der Wander- und Reitwege die Säge ansetzen.