Mülheim. Eine Jung-Gastronomin mietet das frühere Café Mocca Nova in Mülheim. Sie verspricht „kuriose“ Getränke und plant extrem lange Öffnungszeiten.
Diesen Leerstand haben viele Menschen in Mülheim besonders bedauert - nun wird er bald beendet: Das ehemalige Café Mocca Nova am Löhberg hat eine neue Pächterin. An der gläsernen Tür des Lokals klebt ein rot-weißer Schriftzug der Immobilienfirma: „Durch uns vermietet“. Im Inneren wird kräftig geräumt und renoviert.
Mit handwerklicher Unterstützung unter anderem ihres Vaters schafft sich eine junge Frau hier eine neue berufliche Existenz: Die 25-jährige Lara Göcmez will ihr erstes Café eröffnen. Sie wohnt in Oberhausen und bezeichnet sich selber als „Mülheim-Fan“.
Neu-Gastronomin schwärmt von der Mülheimer Innenstadt
Warme Worte spendet sie der Stadt am Fluss, sie sagt: „In Mülheim leben sehr soziale Menschen, und die Innenstadt hat mich inspiriert. Hier gibt es viele schöne Cafés.“ In den vergangenen zwei Jahren habe sich in der Mülheimer City einiges getan, findet Lara Göcmez, sei einiges an Gastronomie hinzugekommen. Sie sehe hier großes Potenzial.
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Nach Angaben der Immobilienfirma läuft der Mietvertrag ab 1. Januar 2022. Die neue Café-Betreiberin berichtet, sie habe für fünf Jahre unterschrieben. Losgehen soll es aber schon in der ersten Dezemberwoche, am liebsten sogar am 1. Dezember, falls bis dahin alle notwendigen Papiere und Genehmigungen vorliegen.
Lara Göcmez hat nach eigener Auskunft in der Gastronomie gearbeitet, seit sie 16 war, und sei auch ausgebildete Fachkraft im Gastgewerbe. Außerdem habe sie ein Bachelor-Studium im Bereich Unternehmensführung abgeschlossen.
Name „Mocca Nova“ verschwindet - Café heißt künftig „Lion“
Der Name „Mocca Nova“, der den vorherigen Betreiberwechsel im Juni 2019 noch überstanden hat, ist jetzt endgültig Vergangenheit. Das Lokal heißt künftig „Café und Bar Lion“, englisch für „Löwe“. Eine passende Symbolfigur, findet die Jung-Gastronomin: „Königlich, stark, ehrgeizig.“ Wie dieses Wappentier letztlich mit dem Gastro-Konzept harmoniert, wird man sehen.
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Die 25-Jährige kündigt an, sie werde sich vor allem auf Getränke konzentrieren: verschiedene Kaffee-Varianten, Kakao, Tee, in den Abendstunden Cocktails. Sie verspricht, ohne Genaues zu verraten: Die Getränke würden „in einer besonderen Ausführung“ serviert, vor allem die Heißgetränke kämen „kurios“ daher. Auch als Frühstückstreffpunkt will sich das „Lion“ empfehlen, wahlweise mit Buffet oder à la carte. Mittags soll es Fingerfood geben, nachmittags Kaffee und Kuchen, der allerdings nicht selbst gebacken wird.
Morgens früher öffnen als die Konkurrenz, abends später schließen
Café wird komplett renoviert
Das Café am Löhberg 16 wird derzeit renoviert und komplett neu eingerichtet. Es heißt künftig nicht mehr „Mocca Nova“, sondern „Lion“.
Im Frühling, Sommer möchte die neue Betreiberin zusätzlich den Außenbereich verschönern und ausbauen. Dort soll es dann auch Heizstrahler für kühlere Tage geben.
Von der Café-Konkurrenz abheben will sich die Jung-Gastronomin durch extrem ausgedehnte Öffnungszeiten. Allmorgendlich soll schon um 7.30 Uhr das Frühstücksbuffet bereit stehen. Abends will sie voraussichtlich erst um 22 oder 23 Uhr das Licht löschen, freitags und samstags erst nach Mitternacht. Ein Ruhetag ist bislang nicht eingeplant.
„Alleine ist das natürlich nicht zu schaffen“, sagt Lara Göcmez. Während aber andere Mülheimer Gastronomen bei der Personalsuche momentan schier verzweifeln, habe sie ihr Team schon zusammen.
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Das Lokal am Löhberg hat knapp ein halbes Jahr leer gestanden. Die vorherigen Betreiber, eine Familie mit italienischen Wurzeln, mussten das Mocca Nova im Frühjahr schließen. Das Café überlebte die Wiedereröffnung nach langem Lockdown nur um zwei Wochen.
Die Familie hatte das Lokal erst im Juni 2019 übernommen, konnte es aber nicht durch die Corona-Zeit retten. In den Jahren zuvor war das Mocca Nova auch für Mülheimer Livemusik-Fans eine beliebte Adresse - zwischen 2010 und 2018 fanden dort insgesamt 60 Akustik-Sessions statt.
