Mülheim. Der Mülheimer Integrationsrat will prüfen lassen, ob die Stadt kurzfristig etwa 150 bedrohte afghanische Geflüchtete aufnehmen kann.

Das Schicksal vieler Menschen, die in Afghanistan nach der Machtübernahme der radikal-islamischen Taliban um ihr Leben fürchten, beschäftigt auch den Mülheimer Integrationsrat. Die Aufnahme von Flüchtlingen müsse in bundes- und europaweiter Abstimmung erfolgen, sagt der Integrationsratvorsitzende Hasan Tuncer.

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Ein Alleingang sei zwar unrealistisch, dennoch hat der Vorstand nun einen Prüfauftrag an die Verwaltung gestellt, ob und wie viele Aufnahmeplätze die Stadt für hilfsbedürftige Familien mit minderjährigen Kindern, Frauen und alten Menschen in prekären humanitären Situationen kurzfristig möglich machen kann.

Die Stadt solle sich bereits erklären, etwa 100 bis 150 Geflüchtete aus Afghanistan „ohne Anrechnung auf die Aufnahmequote und unter Anwendung der aktuellen Kostenregelungen aufzunehmen“, heißt es in dem Antrag. Oberbürgermeister Marc Buchholz solle sich mit einem Schreiben an die Innenminister von Land und Bund wenden, und die Zustimmung zum Umsetzen dieser humanitären Notfallmaßnahme fordern.