Mülheim. Projektentwickler Imoba hat grünes Licht für den Bau von zwei Büro-Immobilien in Mülheim-Saarn. Warum ein Baustart aber noch nicht absehbar ist.

Mit einem vom Stadtrat abgesegneten Bebauungsplan kann der Mülheimer Projektentwickler Imoba seine Pläne für eine gewerbliche Entwicklung zwischen Düsseldorfer Straße, Kouvola-Park (früher Kuusankoski-Park) und Saarncenter vorantreiben.

Bereits seit Längerem hat Imoba die Neuansiedlung von Gewerbe und Büros auf dem Areal im Auge. Direkt an der Düsseldorfer Straße ist – dafür war vorhandenes Baurecht ausreichend – auch schon gebaut worden. Neben dem Gebrauchtwagenhandel, der auf fremdem Grundstück Bestand haben soll, ist ein Neubau entstanden, der seit Sommer 2020 die Systemgastronomie der L’Osteria beherbergt. Das Ganze sei „erfolgreich angelaufen“, freut sich Imoba-Geschäftsführer Theo Höckesfeld über einen offenbar guten Start der italienischen Gastronomie – trotz Corona.

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Tennisanlage der Tennisfreunde Saarn soll absehbar für Neubau weichen

Der neue Bebauungsplan nimmt insbesondere eine Fläche im Hinterland ins Visier: Gezählt sind die Tage für die Tennisanlage mit drei Plätzen und Vereinsheim des zwischenzeitlich liquidierten TC Rot-Weiß Saarn, dessen Nachfolger, die Tennisfreunde Saarn, nutzen die Anlage aber noch gemeinsam mit der PMTR Tennisakademie von Uwe Schumann.

Anstelle der Tennisplätze plant Imoba den Neubau von einem Bürogebäude. Stadtverwaltung und Politik stimmten im Bebauungsplanverfahren mit dem Eigentümer überein, dass „eine wirtschaftlich sinnvolle und städtebauliche Lösung“ an diesem Eingangstor zum Dorf Saarn nach bisherigen Baurecht daran gescheitert sei, dass hier bislang Neubauten mit einer Höhe von nur neun Metern möglich waren.

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Im Hinterland darf Imoba einen 25 Meter hohen Büroturm bauen

Dies ist nun geändert. Imoba plant von der L’Osteria aus ins Hinterland mit gestaffelt angeordneten Bauhöhen und in der Spitze mit bis zu sechs Vollgeschossen (25 Meter Höhe) für ein Bürogebäude auf dem Areal der alten Tennisanlage. An der Düsseldorfer Straße ist neben der L’Osteria ein viergeschossiger Bürobau (17 Meter Höhe) geplant. Gegebenenfalls könnten beide Bürobauten – wie seinerzeit bei der benachbarten Aldi-Zentrale geschehen – über eine Brücke miteinander verbunden werden, so Höckesfeld.

Tennis: Die Zukunft für Verein und Akademie

Wehmut schwingt bei Peter Leitzen, dem stellvertretenden Vorsitzenden der Tennisfreunde Saarn, mit. Der Nachfolger des TC Rot-Weiß Saarn verliert absehbar seine Anlage. Nach 30 Jahren mit 180 Mitgliedern zu Spitzenzeiten werden die verbliebenen rund 30 Mitglieder laut Leitzen zum „Ende einer sehr, sehr schönen Zeit“ dann zur Anlage des benachbarten Kahlenberger HTC wechseln.

Investor Imoba hat den Tennisfreunden und auch der PMTR Tennisakademiegewährt, bis auf Weiteres auf der Anlage zu verbleiben. Für Akademie-Betreiber Uwe Schumann ist der Verlust der Spielstätte nicht tragisch, wie er auf Anfrage erklärte. Er hat auch sieben Plätze beim KHTC gemietet, dort sei sein Stammsitz. „Ich komme auch so gut klar.“

Der Bebauungsplan macht auch ökologische Vorgaben. Etwa sollen entlang der Düsseldorfer Straße zwölf Bäume gepflanzt werden, ebenso im hinteren Bereich, der über die vorhandene Stichstraße, die auch das Saarncenter anschließt, erreichbar sein soll. Die Flachdächer der Neubauten sind zu begrünen. Der umgebende Wald ist geschützt, die Bebauung darf aber näher heran rücken.

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Baustart noch nicht terminiert: Erst muss ein Hauptmieter gefunden sein

Wann es losgeht mit den Bauarbeiten für die zwei neuen Bürogebäude? Höckesfeld weiß es noch nicht. Rund 4000 Quadratmeter Bürofläche sind Mietinteressenten schmackhaft zu machen. „Mülheim ist nicht Frankfurt, Düsseldorf oder Essen, wo die Büro-Nachfrage auch sehr gut ist“, bestätigt Höckesfeld zwar, dass es immer mal wieder Gespräche mit Interessenten gebe. Ein Ankermieter sei aber noch nicht ausgemacht.

Imoba will aber ohne Hauptmieter, der mindestens die Hälfte der Flächen für sich beanspruchen sollte, nicht mit dem Hochbau beginnen. „Sobald ein Ankermieter gefunden ist, bauen wir auch den Rest auf Risiko“, sagt Höckesfeld und: „Ich bin guter Dinge, dass sich da in absehbarer Zeit was tut.“ Hinsichtlich der Architektur verspricht der Imoba-Geschäftsführer „eine schöne Geschichte“ am Entree zum Dorf Saarn.