Mülheim. Der Dauerregen lässt die Ruhr in Mülheim über die Ufer treten. Die Lage hat sich inzwischen entspannt. Die Feuerwehr hofft, dass es so bleibt.
Die Stadt hat am Mittwochvormittag den Leinpfad auf der rechten Ruhrseite gesperrt, weil die Ruhr in Folge des Dauerregens über die Ufer tritt. Mitarbeiter der Stadt haben beobachtet, dass der Ruhr-Pegel sehr schnell steigt. Weitere Sperrungen entlang des Ruhrufers sind vorgesehen.
Wegen der lang andauernden und ergiebigen Regenfälle wurde die Hochwasserstufe 1 ausgelöst, meldet die Stadt. Deshalb ist der Leinpfad auf der rechten Seite der Ruhr abgesperrt worden. Betroffen sind laut Stadt die Bereiche Mendener Straße/Im Köften sowie Mendener Straße/Wetzkamp, zudem die Zuwegungen In der Heil und Mulhofskamp (DLRG).
Es wird erwartet, dass im Laufe des Tages die nächsthöhere Hochwasserstufe ausgerufen wird. Daher plant die Stadt, auch den Zugang an der Straße Hahnenfähre sowie den Bereich am Altenheim Ruhrgarten und die Leinpfad-Bereiche an der Mendener Straße 10e und 52, die Rampe zum Leinpfad, die Bereiche an der Mendener Straße gegenüber der ehemaligen Jugendherberge sowie an der Florabrücke Richtung Essen zu sperren.
Feuerwehr Mülheim: Erkundungsfahrzeuge durchs Stadtgebiet
Zudem schickt die Feuerwehr Mülheim Erkundungsfahrzeuge durchs Stadtgebiet, um an neuralgischen Punkten zu kontrollieren, ob es zu Überflutungen kommt – dazu zählen etwa der Rumbach, die U-Bahnhöfe und Regenrückhaltebecken wie das am Uranusbogen in Speldorf.
Die Feuerwehr hat aufgrund der Unwetterwarnung, die der Deutsche Wetterdienst für die Region herausgegeben hat, einen Führungsstab gebildet, um schnell reagieren zu können. Seit Stunden regnet es in Mülheim ununterbrochen, ein Ende des Niederschlags ist nicht in Sicht. Das ruft die Hilfskräfte auf den Plan.
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Zusätzliche Einsatzkräfte stehen in Mülheim auf Abruf
„Wir sind voll in den Vorbereitungen und haben Mitarbeiter auf Abruf stehen“, berichtet Thorsten Drewes, Pressesprecher der Mülheimer Feuerwehr, am Mittwochmorgen. Neben eventuellen Einsätzen auf Mülheimer Stadtgebiet muss jederzeit damit gerechnet werden, dass Mülheimer Einsatzkräfte auch überörtlich in stark betroffene Städte oder Kreise angefordert werden.
Insgesamt 40 Personen sind zusätzlich über die Freiwillige Feuerwehr angefordert worden – 20 davon sollen im Notfall unterstützen, wenn in Folge des Dauerregens Einsätze nötig werden, die anderen 20 sollen für den Grundschutz, also Brände oder Unfälle, bereitstehen. „Wir können die Kollegen auf Zuruf einsetzen“, so Drewes. Zudem könne der Führungsstab der Feuerwehr auf die Unterstützung von anderen Organisationen wie THW und DRK zurückgreifen, falls das notwendig wird.
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Bis zum Morgen ist Mülheim trotz Dauerregen glimpflich davon gekommen
„Wir decken die MEO-Bereitschaft ab, würden mit Einsatzkräften aus den Nachbarstädten Essen oder Oberhausen auch zu Schadensorten in anderen Städten fahren, wenn unsere Hilfe benötigt wird“, erläutert der Pressesprecher der Feuerwehr.
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Drewes ordnet die Entwicklung des Wetters ein: „Wir scheinen am Morgen noch am Rande des Starkregen-Gebietes gelegen zu haben, Städte wie Hagen hat es da stärker betroffen“. Am Nachmittag hat sich die Situation entspannt, die Niederschläge lassen mehr und mehr nach. Florian Lappe von der Mülheimer Feuerwehr berichtet, dass am Rumbach präventiv Sperren mit Sandsäcken errichtet worden seien.
„Aber jetzt erwarten wir nicht mehr viel Regen, generell haben die Niederschläge in Mülheim nicht die Stärke erreicht, die angekündigt war“, skizziert der Brandamtmann. Das Großwetterbild habe sich nochmal verschoben – zugunsten von Mülheim. Vollgelaufene Keller etwa musste die Feuerwehr am Mittwoch nicht auspumpen. Gleichwohl behalte man für Mülheim kontinuierlich die Wetterkarte im Blick, um unter Umständen auch am Donnerstag sofort reagieren zu können.
Messpunkt für Durchfluss wird in Wetter gemessen
Sorgen machen, dass es demnächst in Mülheim heißt „Land unter!“, müsse man sich nicht, erklärt Stadtsprecher Volker Wiebels. Wirklich problematisch würde es nur dann, wenn Ruhr und Rhein extremes Hochwasser führten, sodass das Wasser aus der Ruhr nicht in den Rhein ablaufen kann und sich nach hinten stauen würde. „Dank der Schleuse ist eine Stauregelung jedoch gut möglich“, sagt Wiebels.
Entscheidend, ob in Mülheim Hochwasser drohe oder nicht, sei der Durchfluss, der in der rund 50 Kilometer entfernten Stadt Wetter gemessen würde, erklärt der Pressesprecher. „Dadurch, dass der Messpunkt etwas weiter weg ist, bleibt der Stadt genug Spielraum zu reagieren“, so Wiebels weiter.