Mülheim. Giftgrün plätscherte am Morgen der Bach im Mülheimer Horbachtal - zum Schrecken einiger Spaziergänger und Hundebesitzer. Das steckt dahinter.

Neongrün leuchtete es am Donnerstagmorgen im Mülheimer Horbachtal: Der schmale Bach hatte streckenweise seine Farbe dramatisch verändert. Eine Mülheimerin entdeckte das Phänomen auf ihrem Hundespaziergang und postete wenig später mehrere Fotos auf Facebook: „Ich hoffe, das ist nicht giftig!“

Mülheimerin entdeckte neongrünes Wasser bei einem Hundespaziergang

Kommentare und Spekulationen ließen nicht lange auf sich warten. Ob es sich vielleicht um Blaualgen handelt? Eher unwahrscheinlich in einem fließenden Gewässer. Gibt es einen Zusammenhang mit dem Ölfilm auf der Ruhr, der die Mülheimer Feuerwehr seit Tagen schwer beschäftigt? Die Hundebesitzerin meldete ihre Beobachtung auch bei der Stadt. Von dort gab es wenig später Entwarnung.

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„In die Teiche im Horbachtal wurde grüne Lebensmittelfarbe eingeleitet“, erklärt Stadtsprecher Volker Wiebels auf Nachfrage - eine Maßnahme der Mülheimer Stadtentwässerung (SEM), auf Bitte des Umweltamtes. Die Farbe diene schlicht als Kontrastmittel, um Leckagen zu finden und abzudichten.

Lebensmittelfarbe eingeleitet, um undichte Stellen zu finden

Der obere Teich war Anfang April plötzlich leergelaufen und drohte komplett auszutrocknen. Hunderte von Fischen mussten in einer aufwändigen Aktion gerettet und in den mittleren Teich umgesetzt werden. Als Ursache wurde ein Leck im Teichboden ermittelt - das Wasser floss über ein zuvor unbekanntes Rohr in den Horbach. Das Umweltamt hatte dies durch Färbetests herausgefunden, die jetzt fortgesetzt wurden. Ein Ergebnis gibt es nach Auskunft der Stadt noch nicht. Gerade wird an einem nachhaltigen Konzept für die Teiche und das Tal gearbeitet.