Mülheim. Mischlingshund Pino ist in einem Park in Mülheim-Styrum derart von einem freilaufenden Hund gebissen worden, dass er eingeschläfert werden musste.
In einem Park an der Zastrowstraße in Mülheim-Styrum hat am Donnerstagabend ein freilaufender Hund den kleinen Mischling Pino so schwer verletzt, dass er am Freitagnachmittag in einer Tierklinik eingeschläfert werden musste. Ohne sich um den verletzten Hund und die geschockte Besitzerin zu kümmern, soll der Halter des freilaufenden Hundes mit seinem Tier verschwunden sein. Das Veterinäramt der Stadt Mülheim ist eingeschaltet und will schnell handeln, Anzeige wurde erstattet.
Der Schreck und die Trauer sitzen noch tief bei Tatjana Ceschan. Bis zuletzt hatte sie gehofft, dass die Tierärzte einer Duisburger Tierklinik ihren geliebten Pino, den elfjährigen kleinen Yorkshire-Terrier-Mischling, retten können. Doch die Rückenmarksverletzungen waren zu schwer. Einen Tag nach der schweren Attacke wurde Pino von seinem Leiden erlöst. Nicht nur die Tierarztkosten in Höhe von 730 Euro belasten die zweifache Mutter noch zusätzlich zu dem Verlust.
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Großer freilaufender Hund stürzte sich ohne Vorwarnung auf den Mischlingsrüden
„Als es passiert ist, war meine Tochter, die eine leichte, geistige Beeinträchtigung hat, mit dem Hund im Park spazieren“, sagt Ceschan. „Sie macht sich jetzt große Vorwürfe, obwohl ich ihr immer wieder sage, dass es nicht ihre Schuld ist.“ Die 24-jährige Tochter war mit Pino am Donnerstag gegen 20.30 Uhr im Park an der Zastrowstraße in Styrum unterwegs, als wie aus dem Nichts ein großer freilaufender Hund auftauchte und sich ohne Vorwarnung auf den kleinen Mischlingsrüden stürzte, ihn in den Nacken biss und schüttelte. Als der Hund endlich von Pino abließ, nahm ihn sein Besitzer schnell an die Leine und verschwand, ohne sich um den schwerverletzten Hund oder die unter Schock stehende 24-Jährige zu kümmern.
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„Meine Tochter hat sich dann Pino geschnappt, ist sofort nach Hause gelaufen und wir sind in die Tierklinik gefahren“, fasst Tatjana Ceschan die darauffolgenden Ereignisse zusammen. „Es waren aber noch andere Menschen im Park unterwegs, die den Vorfall beobachtet haben.“ Über Bekannte sowie durch Hinweise über die sozialen Netzwerke hat die Styrumerin erfahren, dass es sich bei dem Hund wohl um einen Boxer handeln soll, der meist frei herumläuft und schon öfter durch sein aggressives Verhalten aufgefallen sein soll.
Pinos Frauchen hat Anzeige erstattet
Tatjana Ceschan hat bei der Polizei Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Sie möchte, dass sich der Halter seiner Verantwortung stellt und auch geprüft wird, ob dieser überhaupt in der Lage ist, solch einen Hund zu halten. Es sei nur eine Frage der Zeit, bis der nächste Mal etwas passiert und im schlimmsten Fall ein Kind betroffen sein könnte, meint Ceschan.
Damit nicht noch mehr passiert, ist nun auch das Mülheimer Veterinäramt in den Fall eingeschaltet. „Uns geht es vor allem um die Gefahrenabwehr“, sagt Amtsveterinärin Dr. Heike Schwalenstöcker-Waldner. Klar sei, dass auf den Halter des Hundes, der frei durch den Park gelaufen sein soll, mindestens ein Bußgeld zukommen wird, denn innerstädtisch herrsche in Mülheim Leinenpflicht. Dem Hund werde, sobald sein Halter zweifelsfrei ausgemacht ist, Maulkorb- und Leinenzwang auferlegt. Wie es zu der letztlich tödlich endenden Attacke gekommen ist, müsse so genau wie möglich aufgeklärt werden, sagt die Amtsveterinärin.
Amtsveterinärin: Kleiner Hund war dem großen Boxer-Mischling wohl unterlegen
„Vermutlich spielte das Größenverhältnis der Tiere, der große Unterscheid von Größe und Gewicht die entscheidende Rolle. Wenn da die Hundesprache nicht funktioniert, bei der einer nachgeben und sich unterwerfen muss, ist der größere Hund dem kleineren überlegen. Auch dass der große den kleinen geschüttelt hat, ist normal“ Trotzdem habe jeder Besitzer seinen Hund stets unter Kontrolle zu halten, betont Schwalenstöcker-Waldner.
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Weiter werde das Veterinäramt prüfen, wie Hund und Halter als Gespann zusammen funktionieren. Muss der Hund nun Zeit seines Lebens Maulkorb und Leine tragen oder bestehe die Aussicht darauf, dass Hund und Halter durch entsprechendes Training von diesen Auflagen befreit werden, zeigt die Veterinärin Überlegungen auf. Der Name des mutmaßlichen Halters, der bereits in sozialen Netzwerken kursiert, sei dem Veterinäramt zumindest im Vorfeld nicht bekannt gewesen, andere Vorfälle mit dem Boxer seinen nicht gemeldet worden.
Zeugen, die den Vorfall beobachtet haben und/oder Angaben zum Tier und Halter machen können, werden gebeten sich unter 0201 8290 bei der Polizei zu melden.