Mülheim. Den Mülheimer Schulen winkt eine Förderung von 8000 Euro für Stadtteil-Angebote. Auch die OGS würde profitieren, wenn’s mit der Bewerbung klappt.

Mit ein bisschen Glück besitzt Mülheim bald acht Familiengrundschulzentren. Orte, an denen viel Spannendes für den jeweiligen Stadtteil passiert und an denen etwas wachsen kann, um Schülern das Leben und Lernen zu erleichtern. Acht Grundschulen „an herausfordernden Standorten“, so Brita Russack, Leiterin des städtischen Bildungsbüros, gehen ins Rennen um eine Förderung durch das NRW-Schulministerium. Ihre Hoffnung: über besondere Angebote besondere Beziehungen zu Familien knüpfen zu können – und deren Kinder dadurch zu stärken.

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Schulen, die vom Land ausgewählt werden, erhalten pro Jahr 8000 Euro, um sich zum Stadtteil hin zu öffnen und mit Eltern und außerschulischen Partnern zusammenzuarbeiten. Denkbar sind ganz verschiedene Angebote, sagt Russack. Zum Beispiel Kurse zu Erziehungsfragen, Bastelangebote, Gesprächsgruppen, Ferienprogramme oder kleine, feine Veranstaltungen, die die Menschen im Stadtteil erfreuen. „Es geht auch darum, Brücken zu bauen zu Familien aus anderen Ländern.“ Wer sich annähere, habe bessere Chance, das Schulsystem zu verstehen. Und so die Bildungschancen des Kindes zu erhöhen.

Das Geld vom Land kann auch für kleine Honorare verwendet werden

Das Geld vom Land kann etwa für kleine Honorare verwendet werden und Partner der Aktionen könnten Familienbildungsstätten sein. Es sind aber auch ganz andere Verwendungszwecke und andere Mitstreiter denkbar. Das jeweilige Programm hänge stark vom Standort ab, sagt Russack, und davon, was es schon so gibt in der Umgebung. „Ideen können auch aus dem Austausch mit anderen Schulen erwachsen.“ Auf kommunaler Ebene will das Bildungsbüro die Grundschulen zusammenbringen. Aber auch das Land werde den Prozess aufmerksam verfolgen und zum Gedankenaustausch einladen.

Die GGS Styrum, die GGS am Dichterviertel, die Brüder-Grimm-Schule und die Martin-von-Tours-Schule gehören zum Kreis der Bewerber, ebenso die GGS Zunftmeisterstraße, die Astrid-Lindgren-Schule, die Erich-Kästner-Schule und die GGS an der Filchnerstraße. Das Förderprogramm, auf das sie alle hoffen, ist eine Idee der Ruhrkonferenz und richtet sich nur an Schulen im Ruhrgebiet. Laut Russack haben die Mülheimer „gute Chancen“, berücksichtigt zu werden.

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Das Land finanziert auch eine halbe zusätzliche Stelle im Bereich der OGS

Angesiedelt würden die Familiengrundschulzentren am Offenen Ganztag (OGS) der jeweiligen Schule. Die Caritas und die Diakonie betreiben die OGS an je zwei der ausgewählten Schulen, die Stadt an den anderen vier Standorten. Die Träger sind ebenfalls erpicht auf den Zuschlag des Landes. Denn neben den 8000 Euro gibt es eine weitere starke Motivation: Das Land würde die Leitung der Familiengrundschulzentren finanzieren – mit einer halben zusätzlichen Stelle in der OGS.

Wer das Rennen macht, steht spätestens im Herbst fest, hofft Russack.