Mülheim. Eine Mülheimer Politikerin stört sich an dem „Bullen“-Spruch an der Wand des ehemaligen Frauengefängnisses. Die Schrift soll nun verschwinden.
Der Schriftzug am ehemaligen Mülheimer Frauengefängnis, der sich auf die Tötung George Floyds bei einem Polizeieinsatz im Mai vergangenen Jahres in den USA bezieht, stört einige Politiker schon seit Monaten. Jetzt soll das Graffito verschwinden.
Die Politikerin Ramona Baßfeld stößt sich schon lange an dem Graffito. Besonders die Worte „von Bullen ermordet“, ärgern sie. Dies diskreditiere die deutsche Polizei, wie sie im Ausschuss für Bürgerangelegenheiten, Sicherheit und Ordnung (BSO) angemerkt hat. Der Schriftzug befindet sich an der Rückseite des ehemaligen Frauengefängnisses an der Friedrich-Ebert-Straße/Tourainer Ring, viele Autofahrer kämen dort täglich vorbei, so Baßfeld, und die läsen dann „von Bullen ermordet“.
Ramona Baßfeld sitzt für den BAMH (Bürgerlicher Aufbruch Mülheim) als beratendes Mitglied im Ausschuss, hat das Thema schon in vier Sitzungen angesprochen. „Wann wird das endlich beseitigt?“ fragt sie. „Kann man da nicht einfach mal einfach einen Pott Farbe in die Hand nehmen?“
Das Gebäude ist in Privatbesitz, die Stadt Mülheim kann nicht einfach handeln
Andere Politiker pflichteten ihr bei, und inzwischen hat es der Schriftzug in die Baukonferenz geschafft, eine regelmäßige interne und ämterübergreifende Verwaltungssitzung des Baudezernats. Das Problem: Das ehemalige Frauengefängnis, dessen Rückseite seit einigen Jahren ein buntes Gemälde des Mülheimer Künstlers Hardy Bock ziert, gehört nicht der Stadt, sondern ist in privatem Besitz. Und da könne die Stadt nicht einfach so handeln, betont Klaus Beisiegel, der Referent des Baudezernenten.
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Inzwischen habe man aber Kontakt zum Eigentümer aufgenommen. „Er hat uns gesagt, dass eine Malerfirma beauftragt worden ist, den Schriftzug zu entfernen“, sagte Beisiegel. Zu welchem Termin das geschehen soll, dazu konnte die Stadtverwaltung noch keine näheren Angaben machen.
Graffiti in Mülheim sorgt immer wieder für Ärger. Zuletzt haben mehrere Schmierereien für Aufregung gesorgt, die offenbar von Schalke-Anhängern in der Stadt gesprüht wurden.