Mülheim. Immer wieder gibt es neue Graffiti und Sachbeschädigungen mit Schalker Hintergrund in Mülheim. Dem Verein bleibt nur mühsame Aufklärungsarbeit.

Ähnlich wie ihr Lieblingsverein in dieser Saison auf und neben dem Rasen in erster Linie negative Schlagzeilen schreibt, fallen auch die Fans von Schalke 04 in Mülheim weiterhin alles andere als positiv auf. Die Sachbeschädigungen reißen nicht ab.

„Die Zerstörungswut der S04-Anhänger geht weiter! Leider unfassbar", schrieb Leserin Roswitha aus dem Siepen, nachdem sie an einem Wegesrand oberhalb der ehemaligen Jugendherberge ein umgekipptes Hinweisschild gefunden hatte, das über und über mit Aufklebern des Gelsenkirchener Fußballvereins übersät war. Das Papier, von dem die Aufkleber abgezogen worden waren, wurde offenbar achtlos ins Gebüsch geworfen.

Der Stadt Mülheim fehlt das Geld für eine teure Entfernung

Das Schild der GeoRoute Ruhr, einem Wanderweg von Mülheim nach Schwerte, steht mittlerweile wieder. Wenige hundert Meter weiter unten in Richtung Fluss prangt aber weiterhin das riesige Graffito an der Natursteinwand des Leinpfades. „Blau und Weiß für immer - auch wenn wir nie wieder gewinnen - 19 Jahre Ultras Gelsenkirchen!!“ steht dort nun mittlerweile seit Januar 2021 geschrieben, weil die Stadt kein Geld zur Verfügung hat, um die Schmiererei zu entfernen.

Vor knapp einem Jahr hatten sich die Schalker Fans an derselben Stelle ein verbales Duell mit den Anhängern des Regionalligisten Rot-Weiss Essen geliefert. Ein großes S04-Graffito hatten die Essener zunächst übersprüht, ehe wenige Tage später erneut Königsblau an der Wand prangte.

Mülheim ist nicht als herausragender Fan-Standort bekannt

Während - wie in diesem Fall - auch vereinzelt die Botschaften über andere Fußballvereine aus den Nachbarstädten in Sachen Vandalismus auffallen, hatte Schalke 04 in diesem Punkt eindeutig die Oberhand. An der Parkhauswand der Hochschule Ruhr-West haben sich die Gelsenkirchener Ultras ebenso verewigt wie auf der Brücke über dem Tourainer Ring und auf diversen Stromkästen.

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Dem Verein ist Mülheim nicht als herausragender Fan-Standort bekannt. „Für ein Graffito ist ja auch keine große Zahl an Fans notwendig", meint ein Sprecherin des Bundesligisten. Das mag für eher kleinere Schmierereien zutreffen, die Größe so mancher Graffiti lässt aber den Schluss zu, dass die Fans hier eher in Gruppen tätig waren. „Auch ein so großes Graffito wie das an der Ruhr ist wohl kaum von einer einzigen Person gemacht worden", meinte auch Polizeisprecher Peter Elke jüngst im Gespräch mit dieser Redaktion.

Aufklärung über das Schalker Fanprojekt

Da die Fußballfans vor allem im Verborgenen arbeiten, haben Vereine keinerlei Handhabe gegen solchen Vandalismus. „Wir leisten zum Beispiel über das Fanprojekt immer wieder Aufklärung", teilte Schalke 04 auf Anfrage mit. Großen Erfolg haben solche Maßnahmen nicht, zumal die Sprayer von anderen Fans eher noch gefeiert werden. Auf Instagram existiert eine eigene Seite mit über 300 Fotos von Schalke-Graffiti.