Mülheim. An Mülheims Kahlenbergwehr ist Geduld gefragt: Radler werden den Sprung über die Ruhr erst 2023 machen können. Ein höheres Geländer muss her.

Bislang macht das Radeln von der Innenstadt nach Süden, etwa zur Mendener Brücke, wenig Laune: Der schmale Leinpfad ist zu Recht für Fahrradfahrer gesperrt, die Dohne bietet sich erst seit kurzem als „Fahrradstraße“ an, der Ruhrinselweg ist eine Buckelpiste. Und spätestens am Kahlenbergwehr heißt es: schieben. Doch die durchwachsene Lage soll sich in absehbarer Zeit ändern. Die Stadt stopft 2023 am Wehr eine wichtige Lücke im Radwegenetz.

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Der reine Gehweg übers Wehr ist nur eine Notlösung

,Wieder’ müsste es heißen. denn eigentlich ist die dort erst seit rund fünf Jahren verordnete Strampelpause – der reine Gehweg (Verkehrszeichen 239) – ein Feigenblatt für ein anderes Problem: das Geländer des Wehrs. Das ist mit etwa 1,10 Meter unvorschriftsmäßig zu niedrig, um zu verhindern, dass Pedalisten „über Bord“ gehen können.

Seitdem nun plant die Stadt, dieses Geländer auf die notwendigen 1,30 Meter zu erhöhen und womöglich seitlich am Wehr anzubringen. Damit wäre Platz und Sicherheit gewonnen, und das Fahren im Schritttempo über das Wehr – über das nicht zuletzt eine reguläre NRW-Radroute führt – wieder legal möglich. Das würde hoffentlich ebenso die Konflikte entschärfen. Denn seit der vermeintlichen „Gehweg“-Lösung werden die Ansprüche auf das ungestörte Überqueren erbittert erhoben zwischen jenen auf zwei Rädern und solchen auf zwei Beinen.

20 Zentimeter machen einen Unterschied

So weit, so bekannt. Und offenbar doch so schwierig. Für dieses Jahr stand es bereits auf der Agenda, sagt der Fahrradbeauftragte Helmut Voß, und wurde nun erneut vertagt. Denn statische Prüfungen haben inzwischen ergeben, dass man eben doch nicht einfach die fehlenden 20 Zentimeter aufschweißen kann. Ein neues und durchgehendes Geländer muss her. „Der Auftrag dafür ist raus, es ist in Produktion“, bestätigt Voß.

Die Mittel für das Anbringen jedoch können erst 2023 aufgebracht werden. Bis dahin gilt für Fahrradfahrer offiziell weiterhin: schieben – und sich auf absehbar bessere Zeiten freuen.