Mülheim. Radfahrer müssen in Mülheim vom schmalen Leinpfad auf die Mendener Straße ausweichen. Zur Sicherheit werden Autofahrer mit 30 km/h ausgebremst.
Drei Engstellen und eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h greifen jetzt auf der Mendener Straße. Planungsdezernent Peter Vermeulen hatte diese Änderungen im Mobilitätsausschuss angekündigt. Inzwischen sind die dafür erforderlichen Markierungsarbeiten abgeschlossen. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen Dohne und Mendener Straße in eine Fahrradstraße umgewandelt werden. In der CDU regt sich bereits gegen die aktuellen Beschränkungen für Autofahrer Widerstand.
Die Situation für zu Fuß gehende und Fahrrad fahrende entlang der Ruhr zwischen Mendener Brücke und dem Luisental bewerten Fußgänger, Radler sowie die politischen Gremien wegen der „alltäglichen Erfahrung immer wieder als problematisch“, erläuterte der Dezernent. Dabei wollten die Mülheimer das stadtnahe Ruhrtal doch lieber sicher und angenehm erleben.
Mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer in Mülheim
Einer Verbreiterung des schmalem Leinpfades hat die Bezirksregierung bereits eine Absage erteilt. Der Hochwasserschutz stehe diesem Vorhaben entgegen. Daher sei dort „eine gemeinsame Nutzung durch Rad fahrende und zu Fuß gehende auszuschließen. Dies gilt umso mehr in Zeiten verstärkter Radnutzung und bestehender Abstandsgebote“, sagte Vermeulen.
Darum sollen weitere Umlaufsperren, zusätzliche Schilder und Kontrollen „dem Radfahrverbot Nachdruck verleihen“. Weil kein passender Parallelweg existiert, müssen Radfahrer auf die Mendener Straße und die Dohne ausweichen. Dort sei genug Fläche, um Radstreifen anzulegen, hatte Vermeulen angekündigt.
Leitplanken sichern einspurige Engstellen
Um den Verkehr auf der beliebten Durchgangsstraße sicherer zu machen, hat die Straßenverkehrsbehörde gleichzeitig eine „streckenbezogene Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h“ zwischen Mendener Brücke und Trooststraße sowie Luisental „notwendigerweise angeordnet“.
Damit Autolenker sich auch an die 30 km/h halten, sind jetzt im hausfreien Abschnitt der Mendener Straße drei einspuriger Engstellen markiert. Angelehnt an niederländische Beispiele sollen die Fahrbahneinengungen mit Leitbaken (aus flexiblem Kunststoff) gesichert und Radelnde außen vorbei geführt werden.
Mittelfristig ist die Herabstufung der Landesstraße zur Gemeindestraße geplant. Die Strecke soll dann nicht mehr zum Vorbehaltsnetz gehören, die in der Stadt wichtige Verteilfunktionen erfüllen. Weitere bauliche Veränderungen folgen für die Widmung zur echten Fahrradstraße.