Mülheim. Das ehemalige Stangier-Areal in Mülheim-Speldorf, attraktiv am Radschnellweg gelegen, hält einen Dornröschenschlaf. Der Investor grübelt noch.
Der Baustart war angekündigt für Frühsommer 2020, doch das geräumte ehemalige Stangier-Areal westlich der Hochschule Ruhr West (HRW) liegt immer noch im Dornröschenschlaf da. Der Grund: Der Investor macht sich aktuell Gedanken, ob die vier geplanten Fünfgeschosser an der Duisburger Straße nicht noch eine andere Wohnform beheimaten sollen als bisher geplant.
104 Wohnungen, so hieß es im Frühjahr 2020, sollten auf der HRW-Westspitze entstehen, die attraktiv am Radschnellweg gelegen ist. Zwischen 40 und 90 Quadratmeter groß sollten sie werden. Trotz 9 Euro Kaltmiete sollten auch Studenten als Mieter angesprochen werden, daneben Familien, Senioren und Singles. Die Wohnungen plante der Düsseldorfer Investor als Kapitalanlage zu platzieren. Die Anleger sollten ihre Wohnungen dann über eine Vermietungsgesellschaft an den Markt bringen.
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Es gibt noch keinen neuen Zeitplan für das Bauprojekt
Anfang 2022 sollte alles fertig sein. Nun sagt der von den Investoren beauftragte Architekt Klaus Schwittay aus Wuppertal auf Anfrage ganz nüchtern: „Es hat sich verschoben.“ Einen neuen Zeitplan für das Bauprojekt, das nach ursprünglichen Ideen auch ein Restaurant, einen Copy Shop, ein Schreibwarengeschäft, einen Waschsalon und einen Outdoor-Modeladen beherbergen sollte, gebe es noch nicht. Auch ein voll automatisierter Kiosk war in Aussicht gestellt worden.
Grund für die Verzögerung ist, dass der Investor offenbar noch intensiv darüber brütet, alternative Nutzungen möglich zu machen. Architekt Schwittay verriet im Gespräch mit dieser Redaktion, dass in Teilen der Häuser betreutes Wohnen mit einer angeschlossenen Betreuungsstation realisiert werden könnte. Nachgedacht werde seitens des Investors auch über selbstbestimmte Wohngruppen in den Häusern.
Ein Hof mit Restaurantbetrieb war angedacht
Die anderen Nutzungsformen seien damit nicht aus dem Spiel, sagt Schwittay. Weiter sei an einen Nutzungsmix gedacht, der Kontakt zum Bauordnungsamt werde kontinuierlich gehalten. An der grundsätzlichen Kubatur der Gebäude, für die eine Baugenehmigung vorliegt, werde nicht gerüttelt. Gegebenenfalls sei ein Nachtrag zu beantragen.
Die vier Gebäude sollen fünfgeschossig und mit Tiefgarage ausgestattet werden. Sie sind derart mit Freiraum geplant, dass einige attraktive Freiflächen Platz finden, auch drei Kinderspielplätze waren vorgesehen und ein Hof, auf dem ein Restaurant Außengastronomie anbieten könnte. Geplant waren zudem 48 Radstellplätze und Ladesäulen für E-Autos. Ob sich daran etwas ändert, sollte betreutes Wohnen in großem Umfang umgesetzt werden, ist fraglich.