Mülheim. Neben der Hochschule Ruhr West in Mülheim baut ein Investor bis Anfang 2022 104 neue Wohnungen. Ein Clou dabei: ein voll automatisierter Kiosk.

Auf dem Grundstück westlich von Mülheims Hochschule Ruhr-West sind die Bauarbeiten angelaufen für ein großes Wohnbauprojekt, das auch mit Außergewöhnlichem punkten will. Etwa mit einem voll automatisierten Kioskbetrieb.

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Schon 2014 hatte Mülheims Bauverwaltung die ehemalige Fläche der Schreinerei Stangier in den Fokus genommen. Der Eigentümer war verkaufswillig, wollte aus seinem Grundstück natürlich möglichst viel Erlös ziehen. Die Stadt wollte auf dem Filetgrundstück, das neben der neuen Hochschule und am Radschnellweg liegt, eingreifen und setzte zum Start eines Bebauungsplanverfahrens Rahmenbedingungen.

104 Wohnungen in vier Gebäuden sind geplant

Das Verfahren wurde nie fortgesetzt, weil die Bauverwaltung laut Planungsamtsleiter Felix Blasch mit dem Eigentümer eine städtebauliche Lösung finden konnte, mit der beide Seiten leben konnten. Stangier verkaufte seine Fläche an einen Düsseldorfer Investor; dessen Architekten (Schwittay aus Wuppertal) überzeugten mit ihren Entwürfen laut Blasch auch den städtischen Gestaltungsbeirat.

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104 Wohnungen in vier entlang der Duisburger Straße platzierten Gebäuden sind laut Architekt Klaus Schwittay geplant. Vier bis fünf Etagen sind die Häuser hoch. Unter ihnen wird eine Tiefgarage mit 104 Stellplätzen liegen, die von der Duisburger Straße aus befahrbar sein wird. 16 oberirdische Stellplätze und 48 Radstellplätze soll es darüber hinaus geben. Dazu Ladesäulen für E-Autos.

Drei Kinderspielplätze und Außengastronomie soll es geben

Der Investor, der neben der Hochschule baut, wirbt bei Kapitalanlegern mit einer Rendite von 4,88 Prozent.
Der Investor, der neben der Hochschule baut, wirbt bei Kapitalanlegern mit einer Rendite von 4,88 Prozent. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Der Investor kommt dem Wunsch der Stadt nach, wegen der Durchlüftung in Troglage der Duisburger Straße keinen Gebäuderiegel zu bauen. So sei zwischen den Gebäuden ausreichend Platz gelassen, so dass auch die Sonne für attraktive Freiflächen für die Bewohner sorge, so Schwittay. Geplant seien drei Kinderspielplätze, dazu ein Hof, an dessen Rand ein Gastronomiebetrieb Platz finden soll.

Zu den Wohnungen: Alle sollen barrierefrei und mit Balkon ausgestattet sein, mit dem Aufzug geht es aus der Tiefgarage heraus durch die Etagen. Zwischen 40 bis 90 Quadratmeter groß sollen die Wohnungen sein, lichtdurchflutet dank großer Fensterflächen. Eine Kaltmiete ab 9 Euro werde für die hochwertigen Wohnungen aufgerufen, berichtet Architekt Schwittay.

Studenten, Singles, Familien und Senioren als Zielgruppe

Trotz der relativ hohen Quadratmeter-Miete haben die Investoren auch Studenten als Mieter insbesondere der kleineren Wohnungen im Auge, Wohngemeinschaften sind laut Schwittay ausdrücklich erwünscht. Aber auch Familien, Senioren und Singles seien Zielgruppe. Die Vermarktung soll schon im Frühsommer starten. Die Wohnungen sind für Kapitalanleger gedacht, die die Wohnungen dann über eine Vermietungsgesellschaft an den Markt bringen. Der Hochbau soll auch im Frühsommer beginnen, Anfang 2022 soll alles fertig sein.

Auch Gewerbeeinheiten sind im Baukonzept enthalten. Neben der benannten Restaurantfläche soll es, passend zur Hochschulnachbarschaft, einen Copy Shop, ein Schreibwarengeschäft und einen Waschsalon geben. Laut Schwittay werden auch für einen Outdoor-Modeladen schon „eine Reihe Interessenten“ geführt.

Ein Kiosk ganz ohne Verkaufspersonal

Außergewöhnlich für Mülheim dürfte der voll automatisierte Kiosk werden, den die Investoren vor Ort installieren wollen. Der Kiosk soll ganz ohne Verkaufspersonal auskommen. An mehreren Automaten sollen sich Kunden auf 25 bis 30 Quadratmetern Fläche mit Dingen des täglichen Bedarfs eindecken können, auch mit Frischeprodukten.

Auch wenn es in den Entwürfen nicht zu sehen ist, verspricht Architekt Klaus Schwittay eine durchgängige Dachbegrünung. Großflächige Fenster (mit Sonnenschutz) sollen für lichtdurchflutete Wohnungen sorgen.
Auch wenn es in den Entwürfen nicht zu sehen ist, verspricht Architekt Klaus Schwittay eine durchgängige Dachbegrünung. Großflächige Fenster (mit Sonnenschutz) sollen für lichtdurchflutete Wohnungen sorgen. © Schwittay-Architekten.de