Mülheim. Die verkehrsarme Nebenroute von Mülheim nach Duisburg ist nur Insidern bekannt. Per Ausschilderung könne das Radwegeangebot verbessert werden.

Wie kommt man von der Hochschule Ruhr West, also von Mülheim-Broich aus, mit dem Rad möglichst stressfrei nach Duisburg? Da der Weiterbau des RS 1 in Richtung Duisburg noch auf sich warten lässt, schlagen Politiker der Bezirksvertretung (BV) 3 die Ausschilderung einer Route vor, die nicht an der stark befahrenen Duisburger Straße entlangführt. Diese verkehrsarme Nebenroute gibt es nämlich, allerdings ist sie nur Insidern bekannt.

Carsten Voß, Fraktionschef der Grünen in der BV 3, die den Antrag auf Beschilderung der Radroute nach Duisburg gemeinsam mit der CDU gestellt haben, kennt die Alternativroute durch die Wohngebiete seit seiner Kindheit. Doch Ortsunkundige und Gelegenheitsradler kennen sie nicht, wie er aus vielen Fragen der Kundschaft an der Mülheimer Radstation weiß, deren Werkstatt er leitet. Auch aus Broich und Speldorf seien bereits Bürger mit dem Wunsch nach Beschilderung an die Politiker herangetreten.

Die alternative Radroute führt über verkehrsarme Straßen

Eine Querung der Duisburger Straße zur Liebigstraße für Radfahrer gibt es schon lange, die Antragsteller wünschen sich hier aber noch eine farbige Markierung auf der Fahrbahn und den Hinweis „Achtung! Radfahrer queren“. An der Liebigstraße beginnt nun die alternative Route nach Duisburg (Richtung Zoo, Wedau und Mitte), erklärt Carsten Voß die Strecke: weiter über Wissollstraße und Hepperleweg, dann an der Friedhofstraße rechts über die Bahn und dann links in den Weg neben den Bahngleisen bis zur Saarner Straße.

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Die Saarner Straße überqueren, über die Steinbruchstraße den Blötter Weg queren und dann in den Katzenbruch in Richtung Stadtgrenze Duisburg fahren. Dort beginnt das Nachtigallental, und von dort aus führe, so Voß, ein Radweg über die A 3 und dann zur Koloniestraße, die einen Bordsteinradweg hat. "Diese Strecke ist vielen nicht bekannt und auch nicht leicht zu finden", so Ortspolitiker Voß, dem völlig klar ist, dass der Antrag als ein Provisorium zu sehen ist, bis der parallel verlaufende Abschnitt des Radschnellwegs RS 1 fertig ist. "Aber der RS1 wird ja kommen."

Auch Duisburg baut Radwege in Richtung Mülheim

Ein weiteres Argument für die Ortpolitiker ist der Radweg-Weiterbau aus Duisburg bis zur Koloniestraße. "Der erste Bauabschnitt soll bis 2022 fertig sein", erinnert Carsten Voß. Eine in Mülheim ausgeschilderte Strecke würde auch die Wohngebiete an den RS 1 und an die Innenstädte anschließen - das sei lohnenswert, denn gerade im vergangenen Jahr hätten sich viele ein E-Bike gekauft. Auch viele Jüngere sind aufs Rad umgestiegen, hat Carsten Voß beobachtet. "Vor Corona sind die in die Muckibude gegangen." Damit solche Radfahrer dabeibleiben, müsse man "das Radwegeangebot auch verbessern", argumentiert er.

Die Antragsteller wollen die Verwaltung in der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung (BV) 3 am 21. Januar beauftragen, die Radroute auszuschildern. "Ein paar Schilder und Farbe auf dem Boden müssten sich doch finanzieren lassen", meint Carsten Voß.