Mülheim. In Mülheim entstehen neue Radwege, Radstreifen, Rad-Wegweiser und Rad-Abstellplätze. In der Innenstadt beschränken Bauarbeiten den Radverkehr.
Der RS 1 in Mülheim, der Radschnellweg, ist das Vorzeigeprojekt, aber auch an anderen Stellen in der Stadt wird am Radwegenetz gebaut. Die Baumaßnahmen sind manchmal nur von sublokaler Bedeutung, aber die Masse macht’s: Über 20 verschiedene Maßnahmen sind derzeit fertiggestellt, im Bau, oder sollen noch in diesem Jahr in Angriff genommen werden. Darunter sind Radwege, Radstreifen, aber auch Wegweiser und Rad-Abstellplätze.
Frisch asphaltiert wurde gerade ein Teil des Emscher-Park-Radwegs in Dümpten, zwischen Harpener Weg und Zechenbahn, nennt Helmut Voß vom Amt für Verkehrswesen und Tiefbau ein Beispiel. Dieser Radfernweg verläuft in Ost-West-Richtung zwischen Duisburg und Dortmund auch über Mülheimer Gebiet. Direkt an der A 40 zwar, aber eingerahmt von viel Grün an der Lärmschutzwand und Feldern. Wer zwischen Styrum und Dümpten pendelt, kennt diese Rad-Verbindung, weiß Voß als Fahrradbeauftragter der Stadt. Auch der Radweg über den Styrumer Damm wird unterhalb des Aldi-Geländes neu geführt.
Große Baustellen in Mülheims City
Schutzstreifen für Radler und Radstreifen wurden zuletzt während der Bauarbeiten an Tourainer Ring und Klöttschen in der Stadtmitte fertiggestellt. Schon zu Jahresbeginn wurde der Radweg Katzenbruch, der in Speldorf parallel zum künftigen RS 1 verläuft, fertiggestellt. Der Radler wird derzeit über den Katzenbruch weiter nach Duisburg geleitet. Der RS 1 endet noch an der Hochschule.
An der Mellinghofer Straße in Dümpten, zwischen Denkhauser Höfe und der Stadtgrenze zu Oberhausen, entstehen neue Radfahrstreifen und Schutzstreifen, ebenso wie an der Friedhofstraße in Speldorf, so Vo?.
Radler müssen im Verkehr „mitschwimmen“
Neue Beschilderung für Radfahrer
Der „grüne Pfeil“ für Radfahrer wurde in diesem Jahr in Mülheim eingeführt. An neun Ampel-Kreuzungen in der Stadt ist damit derzeit das Abbiegen für Radler auch bei roter Ampel erlaubt.
Insgesamt 30 Schilder mit dem grünen Pfeil für Radler hat die Stadt geordert. Die Stadt hat den ADFC, den Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club, und die Mülheimer Bürger um Mithilfe gebeten, vorzuschlagen, an welchen Kreuzungen der grüne Pfeil noch sinnvoll wäre.
Helmut Voß ist „optimistisch, dass wir die 30 Schilder noch aufgehängt bekommen in diesem Jahr.“ Sofern es keine kritischen Rückmeldungen gibt, räumt er ein.
Was die Beschilderung angeht, so werden zwei Radrouten in der Stadt neu ausgeschildert, nämlich von Styrum nach Dümpten, und vom Mülheimer Hauptbahnhof bis nach Oberhausen. Auch die Zufahrt zum RS 1, etwa von der Hingbergstraße, bekommt eine neue Beschilderung.
Im Bau ist derzeit die Erneuerung des Radwegs an der Leineweber Straße. Aber das ist nicht die einzige laufende Baustelle in der Innenstadt, die die Radfahrer berührt. Im Rahmen der umfangreichen Kanalbauarbeiten für den Rumbach an der Essener Straße/Dickswall/Kaiserplatz wird am Ende auch der Radweg erneuert, wenn die aufwendigen Kanalbauarbeiten beendet sind. Das werde in 2024 der Fall sein, so Voß zu den Planungen, „dann wird es auch einen beidseitigen Radweg geben“. Gerade ist der Radweg am Dickswall entlang der Hochhäuser für Radler stadtauswärts gesperrt worden, denn auf der Nebenfahrbahn wird bereits gearbeitet. „Die Radfahrer müssen jetzt auf dem Dickswall mit dem Verkehr mitfahren“, so Voß. Während der Bauarbeiten gelte dort Tempo 30 – zum Schutz der Radfahrer.
Wer Rad fährt, will auch parken: Neue Radabstellplätze entstanden etwa in Broich an sechs verschiedenen Stellen zwischen der Bülowstraße und der Duisburger Straße. Gerade wurden auch neue Radparkplätze in der Innenstadt gebaut: auf dem Synagogenplatz direkt gegenüber vom Kunstmuseum Alte Post und an der Dröppelminna nahe am Rathaus. An der Alten Post müssen zwei Autostellplätze dafür weichen.
Parkmöglichkeiten für Räder in der Stadt
In größerer Dimension hat die Stadt Abstellmöglichkeiten für bis zu 40 Räder an der Freilichtbühne geschaffen. Dort finden derzeit coronabedingt zwar keine großen Veranstaltungen statt, aber im vergangenen Jahr parkten dort häufig mehrere Hundert Räder. Anträge für weitere Radstellplätze wurden jetzt in den entsprechenden Bezirksvertretungen von der Politik für Heißen-Mitte, das Südviertel oder auch für Eppinghofen gestellt, berichtet Voß.
Der Radweg auf der Zeppelinstraße wird verlängert
Im laufenden Jahr soll noch der Radweg an der Zeppelinstraße, vom Oppspring aus bis zum Steinknappen durchgehen. Derzeit endet er an der Pasteurstraße. Der Lückenschluss Siegfriedstraße/Siegfriedbrücke in Styrum soll auch in diesem Jahr beginnen, ein Baubeschluss vorausgesetzt.
Am Wehr über die Ruhr, zwischen dem Leinpfad und Saarn, wird noch das Geländer auf 1,30 Meter erhöht. Danach dürfen Radler hier wieder in Schrittgeschwindigkeit fahren, erklärt Helmut Voß, derzeit müssten sie das Rad schieben.