Mülheim. Der Mülheimer Bezirksdienst der Polizei gibt eine Stelle an den Essener Norden ab. Polizei sagt, in der Stadtmitte und Styrum ändert sich nichts.
Weniger Stellen bei der Polizei in Mülheim? Die SPD will erfahren haben, dass in Mülheim zwei Stellen für Bezirksdienstbeamte wegfallen sollen und stellte einen entsprechenden Antrag mit der Bitte um Aufklärung für den Ausschuss für Bürgerangelegenheiten, Sicherheit und Ordnung. Der BSO-Ausschuss tagt Anfang Dezember. Bei der Polizei spricht man von Umbesetzungen, und es gehe auch nur um eine Stelle.
Bezirksdienstbeamte kennen ihren Stadtteil genau , sie sind sichtbar und stehen den Bürgern als direkter Ansprechpartner zur Verfügung. Mülheim hat fünf Bezirksdienststellen in den Stadtteilen, die aktuell seit dem 1. September 2020 mit 16 Beamten besetzt sind, das ist einer weniger als im Vorjahr. Die Stadtteile Styrum und Mülheimer Innenstadt seien gar nicht davon betroffen, betont die Polizei. „Dort sind genauso viele Bezirksdienstbeamte wie vorher im Einsatz.“ Bei der einen Stelle handele es sich um eine derzeit unbesetzte Position nach einer Pensionierung. Noch sei nicht klar, in welchem Bezirk die Stelle letztlich wegfalle, in Styrum und der Innenstadt jedenfalls nicht.
Pro 10.000 Einwohner muss ein Bezirksdienstbeamter eingesetzt werden
Die Essen/Mülheimer Behörde muss pro 10.000 Einwohner in beiden Städten einen Bezirksdienstbeamten beauftragen, erläutert Polizeisprecher Pascal Schwarz-Pettinato. „Mit 85 Bezirksdienstbeamten insgesamt liegen wird bei rund 750.000 Einwohnern in beiden Städten über dem Soll“, so Schwarz-Pettinato.
Eine polizeiinterne Arbeitsgruppe, die die Bedarfe in den beiden Städten untersucht habe, sei zu dem Ergebnis gekommen, dass der Essener Norden stärker belastet ist und daher Verstärkung benötige. „Es bleiben genauso viele Bezirksdienstbeamte wie zuvor im Dienst , sie werden aber neu aufgestellt“, so der Polizeisprecher.
Befürchtet werden von der Mülheimer SPD-Fraktion „massive Folgen für die Ausübung der ordnungsdienstlichen Aufgaben“ und auch „Einschränkungen für die Mülheimer Bürger“. Die Polizei sieht das nicht so und betont, der Bezirksdienst sei kein starres System. „Wenn in einem Bereich Schwerpunkte auftreten sollten, sind die Bezirksdienstbeamten so flexibel , dass sie dort zeitweise unterstützen können“, sagt Pascal Schwarz-Pettinato.