Mülheim. . Stadtwache: Der uniformierte Streifendienst von Polizei und Ordnungsamt kommt bei den Bürgern gut an. Zusätzliches Personal wird ausgebildet.

In der neuen Stadtwache am Ruhrquartier, gegenüber vom Rathaus, arbeiten Polizeibeamte und Mitarbeiter des Ordnungsamtes Hand in Hand, doppelte Fußstreifen haben dort ihren Ausgangspunkt. Eine Bilanz der ersten Monate zog Bernd Otto, Chef des Ordnungsamtes, nun vor dem Ausschuss für Bürgerangelegenheiten, Sicherheit und Ordnung (BSO).

Die Fraktion Bürgerlicher Aufbruch Mülheim (BAMH) wollte wissen, wie die Bürger die Stadtwache annehmen, und ob die Einsatzzeiten in die Abendstunden ausgedehnt werden könnten. In der Stadtwache sollen von montags bis freitags, von 10 bis 12 und von 16 bis 18 Uhr, zwei Mitarbeiter, ein Polizist des Bezirksdienstes und ein Vertreter des Ordnungsamtes, für die Bürger ansprechbar sein.

Sprechstunden nachmittags weniger genutzt

Zwei Mitarbeiter, so Bernd Otto, seien nachmittags wegen anderer Einsätze, Urlaub und Erkrankungen nicht immer vor Ort gewesen, doch sei dort immer jemand erreichbar gewesen. Nachmittags hätten die Bürger die Sprechstunden nur selten genutzt.

Die Stadtwache, und vor allem die Stadtwachenstreife, sei von den Mülheimer Bürgern gut aufgenommen worden, vor allem die uniformierte Präsenz werde sehr positiv wahrgenommen, betonte der Amtsleiter. Doppelstreifen sind zusätzlich zur normalen Ordnungsamtsstreife, dem City-Dienst, unterwegs.

Von Eppinghofen über die City bis zur Müga

Bernd Otto stellte vor den Politikern klar, dass die gemeinsame Streife von Politik und Ordnungsamt zwar regelmäßig montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr von Eppinghofen über die City bis zur Müga unterwegs sei, dass diese Bereiche jedoch auch außerhalb dieser Zeiten bestreift würden. Beamte seien ergänzend dazu auch allein und auch zu anderen Zeiten unterwegs.

Die Stadtwachenstreife habe zu einer Erhöhung der Verwarngelder beigetragen, bilanzierte Otto. „Wir entdecken so auch mehr Ordnungswidrigkeiten.“ Seine Mitarbeiter seien in einigen Fällen froh gewesen, bei der Ahndung „die Polizei an ihrer Seite zu haben“.

Der Leiter des Ordnungsamtes betonte, dass aktuell eine regelmäßige Präsenzzeit auch abends oder in der Nacht personell weder bei der Stadt noch bei der Polizei leistbar sei. Bernd Otto erinnerte daran, dass derzeit neun zusätzliche Mitarbeiter des Ordnungsamtes im Studieninstitut in Essen für Aufgaben im Kommunalen Ordnungsdienst ausgebildet werden und im Juni 2019 zur Verfügung stehen. Die neuen Mitarbeiter sollen dann hauptsächlich den Streifendienst stellen, auch abends an den Wochenenden.

Auf körperliche Auseinandersetzungen vorbereitet

„Mit dem wenigen Personal machen wir schon viel, aber um den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden, bilden wir gerade neues Personal aus, um verstärkt Präsenz auf der Straße zeigen zu können,“ sagte Bernd Otto auf Nachfrage dieser Zeitung.

Die künftigen Ordnungsamt-Mitarbeiter werden auch auf mögliche körperliche Auseinandersetzungen vorbereitet und erlernen – neben den für ihre Tätigkeit wichtigen Verwaltungskenntnissen – auch Abwehr- und Fixier-Techniken. „In Essen werden die Leute kompakt ausgebildet, um das Rüstzeug für den Einsatz auf der Straße zu haben,“ sagte Bernd Otto.

>> TEAMS SOLLEN PATROULLIEREN

Mit den frisch ausgebildeten Mitarbeitern stehen dem Ordnungsamt ab dem nächsten Juni 16 Männer und Frauen für den Streifendienst zur Verfügung.

Diese Kräfte sollten in Teams in der Innenstadt – von der Eppinghofer Straße bis zum Stadthafen – patrouillieren, auch in der Müga. In Parks sollen sie auf Umweltdelikte oder auch auf nicht angeleinte Hunde achten.

Im Rahmen der personellen Möglichkeiten sollen auch Brennpunkte kontrolliert werden, die sich aus den Beschwerden der Bürger ergeben.