Mülheim. . Susanne Skorzik, neue Chefin in Speldorf, übernimmt mit ihrem Team nicht nur Sondereinsätze. Ermittlungsgruppe mit acht Beamten für Brennpunkte.

Der neue Chef in der Wache Speldorf ist eine Chefin: Susanne Skorzik (56) leitet seit August offiziell den Mülheimer Bezirks- und Schwerpunktdienst der Polizei, der seit einigen Jahren an der Ulmenallee beheimatet ist. Der polizeiliche Schwerpunktdienst übernimmt Sonder-Einsätze im gesamten Stadtgebiet, wie zum Beispiel bei Demos, Festen oder Großveranstaltungen wie den Ruhr Reggae, aber auch den Objektschutz.

Der Bezirksdienst, die „Stadtteilpolizei“, hat in Dümpten, Styrum, Heißen, in der Stadtmitte (Stadtwache) und eben auch in Speldorf Büros für die 17 Beamten, deren neue Vorgesetzte Susanne Skorzik ist. Da lag es nahe, der Ersten Polizeihauptkommissarin auch die neue, achtköpfige Ermittlungsgruppe zu unterstellen, mit der die Mülheimer Polizei seit Mitte Juli besondere Präsenz in bestimmten Bereichen der Stadt zeigt, wo sich Probleme zu Brennpunkten entwickeln könnten.

Schwerpunktdienst übernimmt Sondereinsätze

Erste Einsätze bei Straftaten und Verkehrsdelikten hatte die Ermittlungsgruppe, die sowohl uniformiert als auch zivil auftritt, in der Stadtmitte, wo nicht nur Drogen und Bargeld mutmaßlicher Dealer sichergestellt wurden, sondern auch rücksichtslose Parker verwarnt. „Wir verfolgen Normverletzungen jeglicher Art“, betont Susanne Skorzik. Körperverletzungen, das Nichtbeachten von Verkehrsregeln, sogar Vermüllungen werden verfolgt. Gruppen, deren Zusammenkommen bei Bürgern Unsicherheit hervorrufen, werden angesprochen, so dass klar ist: Die Polizei schaut ganz genau hin. Auch, bevor etwas passiert. „Wir brauchen das auch, dass die Bürger uns anrufen und ihre Beobachtungen schildern“, sagt Susanne Skorzik, die seit 37 Jahren im Polizeidienst ist und ihre Laufbahn bei der Kripo begonnen hat.

Geboren im Sauerland, machte sie ihre polizeiliche Ausbildung in Dortmund und arbeitete danach im Essener Präsidium in vielen Bereichen wie MEK, Kriminalwache, Mordkommission oder Staatsschutz. Erst seit wenigen Jahren macht sie in Uniform Dienst, leitete im Essener Norden den Bezirksdienst und war zuletzt Dienstgruppenleiterin auf der Wache dort.

Verrohung in Gesellschaft will sie nicht hinnehmen

Susanne Skorzik, fühlt sich als „Polizistin mit Leib und Seele“, die eine zunehmende Verrohung und Respektlosigkeit in der Gesellschaft – ob im Umgang miteinander oder im Straßenverkehr – nicht einfach hinnehmen möchte. Über rücksichtslose Zeitgenossen, die meinen, tun und lassen zu können, was sie wollen, ärgert sie sich immer noch: „Und ich höre nicht auf damit“, schmunzelt sie.

In Mülheim schätzt Susanne Skorzik, die das Reisen, Radeln und Laufen als Hobbys nennt, den guten und kurzen Draht zur Stadtverwaltung. Über die Mülheimer sagt sie: „Die Bürger hier schauen genau hin und machen schnell auf ein Problem aufmerksam.“ Das Motto von Susanne Skorzik ist: „Immer gucken, was geht, und nicht sagen, was nicht geht.“

>>Die Polizei an der Ulmenallee ist keine Wache mehr, die rund um die Uhr besetzt ist. Das ist nur die Wache in der Polizeiinspektion, Von-Bock-Straße 50.

Zwischen 6 und 22 Uhr können die Bürger mit ihren Anliegen zur Ulmenallee kommen. Die Polizei in Mülheim ist telefonisch erreichbar über die Zen­trale in Essen: 0201/8290.