Mülheim. Nur wenige Meter entfernt vom möglichen Tatort des Sexualdeliktes steht ein Mülheimer Jugendzentrum. Gewalt gibt es dort nicht, so die Leiterin.

Fünf Jugendliche – zwischen zwölf und 14 Jahren alt – sollen in Mülheim am Freitag (5. Juli) eine junge Frau am Eppinghofer Bruch vergewaltigt haben. Nur wenige Meter vom Tatort entfernt befindet sich das Jugendzentrum Leybankstraße. Das sagt die Leiterin zu dem schweren Sexualdelikt.

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„Ich bin wahnsinnig erschüttert“, erzählt Klaudia Cygan am Montag auf Anfrage der Redaktion. Als sie von dem Vorfall hörte, war sie sehr erschrocken – schließlich hätte es auch jugendliche Besucher treffen können. Zu Gewalt sei es im Jugendzentrum selbst bisher aber nicht gekommen. „Zum Glück haben wir damit keine Probleme“, so Cygan.

Auch vor den Räumen des Jugendzentrums habe die Leiterin in der Vergangenheit keine Gewalt wahrgenommen: „Wir schließen immer um Viertel vor acht. Beobachtet habe ich bisher nichts.“

„Jugendliche haben keine Angst, vor die Tür zu gehen“

Nur hin und wieder sei es in den Räumen zu einer etwas aufbrausenden Stimmung gekommen. Das haben Cygan und die anderen Mitarbeiter aber nicht zugelassen und Unruhestifter „schnell weggejagt“.

Dass die Besucher des Jugendzentrums aus Angst nicht vor die Tür gehen, nimmt Cygan eher nicht wahr. „Das könnte aber auch daran liegen, dass wir hauptsächlich männliche Besucher haben“, gibt sie zu bedenken. Ein Thema sei der schreckliche Vorfall vom Freitag aber auf jeden Fall: „Wir sprechen natürlich darüber. Dabei geht es auch darum, inwiefern die Besucher die Verdächtigen kennen.“ Schließlich sei das aufgrund der unmittelbaren Nähe nicht ausgeschlossen – zumal ein großer Teil der Besucher zwischen 12 und 14 Jahren alt ist, so wie die Verdächtigen.

Keine Auseinandersetzungen im Jugendzentrum Stadtmitte

Berichterstattung zur mutmaßlichen Vergewaltigung in Mülheim

Auch das Jugendzentrum Stadtmitte hat laut Leiter Richard Grohsmann keine Probleme mit gewalttätigen jungen Menschen: „Wir merken nicht, dass es mehr Auseinandersetzungen gibt“, sagt er auf Anfrage. Zwar gebe es spezielle Jugendliche, die aggressiv sind. Grohsmann: „Das sind oft Mehrfachstraftäter, mit denen wir aber nur am Rande zutun haben.“ Auf diese Jugendliche einzuwirken, sei schwierig.

Angst hätten auch die Besucher des Jugendzentrums Stadtmitte keine. „Uns ist da nichts bekannt. Wenn doch, hätten die Jugendlichen uns das gesagt.“ Inwiefern der Vorfall auch Thema im Gespräch mit den Jugendlichen ist, steht aktuell noch nicht fest. „Das werde ich erst mit den Kollegen besprechen“, so der Einrichtungsleiter.