Saarn./Speldorf. . Durch das Projekt „Schulen im Team“ gibt es viele gemeinsame Projekte. Von diesem Netzwerk profitieren nicht nur die Schüler

„Ich sehe was, was Du nicht siehst! oder: Wie essen eigentlich Wasserflöhe?“ Mit dieser Frage beschäftigten sich Grundschulkinder der vierten Klasse der Katharinenschule gemeinsam mit Schülern des neunten Jahrgangs der Gesamtschule Saarn. Das gemeinsame Mint-Projekt (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) ist Teil der Netzwerkarbeit „Schulen im Team“, die den Übergang der Schulkinder von der Grundschule zur weiterführenden Schule vereinfachen und verbessern soll. „Die Kinder lernen so schon mal den Unterricht an einer weiterführenden Schule kennen“, sagt Brita Russack vom Mülheimer Bildungsbüro, das die Netzwerkarbeit der Schulen in der Praxis unterstützt. „Es ist noch mal was ganz anderes, als ein Tag der offenen Tür.“

Schulen im Team

Seit 2012 läuft das Projekt „Schulen im Team – Übergänge gemeinsam gestalten“.

In diesem Rahmen haben sich bisher zehn Grundschulen, die drei Realschulen, ein Gymnasium und zwei Gesamtschulen in drei Mülheimer Netzwerken zusammengeschlossen.

Das Projekt wird durch die Stiftung Mercator und das Land getragen. Das Mülheimer Bildungsbüro hilft bei der Umsetzung in die Praxis.

Und so sitzen 20 wissbegierige Kinder im Naturwissenschaftsraum der Gesamtschule Saarn. Vor ihnen stehen Mikroskope, Objektträger und das Wichtigste: ein Glas mit Wasserflöhen. Acht Schüler des Naturwissenschaftskurses der Gesamtschule helfen den jungen Wissenschaftlern bei ihrer Arbeit. Die 9-jährige Marie schaut hochkonzentriert durch das Mikroskop. „Der Wasserfloh läuft ganz schnell rum und man kann sogar das Herz schlagen sehen“, sagt die Viertklässlerin erstaunt. Ihre Freundin Isabel ergänzt: „Die Arbeit mit dem Mikoskop macht total Spaß. Da sieht man die Sachen auf einmal ganz groß, die vorher noch so klein sind.“

Kinder fühlen sich in fremder Lernumgebung wohl

Mit dieser Begeisterung ist das Ziel der Netzwerkarbeit erreicht. Zum einen fühlen sich die Kinder in der fremden Lernumgebung wohl, zum anderen macht ihnen das wissenschaftliche Arbeiten Spaß. Das freut vor allem Wolfgang Dahmen, Schulleiter der Realschule Broich. „Wir sind ja schon lange Mint-Schule“, so Dahmen. „Leider sind die Mint-Klassen bei uns sehr jungenlastig. Durch diese Netzwerkarbeit können wir schon früh auch Mädchen für die Naturwissenschaften begeistern.“ Für Katharina Illigen, Schulleiterin der Katharinenschule, ist es schon das zweite Gastspiel an der Gesamtschule Saarn. Auch für sie und ihre Kollegin Gerhild Brinkmann, Schulleiterin der Gesamtschule, ist der Austausch untereinander wichtig. Auch dass die Kinder so die weiterführenden Schulen kennenlernen können, spielt den Mülheimer Schulleitern in die Karten. Die Schulwahl fällt Eltern und Kindern so leichter und die Schulen müssen nicht mehr so für sich werben.

Am Ende eines spannenden Vormittags haben die Kinder gemeinsam mit Biologielehrerin Mirja Cronin des Rätsels Lösung herausgefunden: Der Wasserfloh nutzt seine Beine nicht zum Schwimmen, sondern zum Essen.