Mülheim. . Die Christdemokraten in der Bezirksvertretung 1 fordern eine abgespeckte Variante zur Sanierung der Blumendeller Straße in Mülheim, um die Kosten zu senken. Aber ihr Antrag findet keine Mehrheit. Straßenbauer halten eine Erneuerung für dringend.

Die Blumendeller Straße besteht in weiten Teilen aus Schlaglöchern und Teerflicken. Eine Erneuerung der Strecke zwischen Blücherstraße und Humboldtring ist dringend, sagen die örtlichen Straßenbauer. Die Christdemokraten in der Bezirksvertretung 1 lehnen das strikt ab. „Das ist viel zu üppig und zu teuer“, wettert CDU-Fraktionssprecher Hansgeorg Schiemer.

Die Instandsetzung der Fahrbahn stellen die Christdemokraten nicht in Frage. „Aber eine Sanierung light muss dort reichen. Das entlastet Anlieger bei den zu fordernden Gebühren“, stellt Schiemer klar. „Weniger als die Hälfte der Blumendeller Straße hat eine Bebauung, der Rest sind die Halde und Grünflächen. Da brauchen wir keinen Vollausbau. Wir wollen da kein Geld verbrennen“, fügt Bezirksbürgermeister Arnold Fessen (CDU) hinzu.

Darum hakt CDU-Sprecher Schiemer nach: „Ist es nicht möglich, nur ein Teilstück der Blumendeller Straße (von Höhe Haus-Nr. 36 bis 78) instand zu setzen? Um welche Beträge fallen die Kosten für Anlieger beim Ausbau auf voller Länge, bis zur Teilstück-Reparatur? Welche Kosten bleiben bei der Stadt ,hängen’ – je nach Variante? Wie könnte eine kosten- und beitragsgünstigere Lösung für die Blumendeller Straße, z.B. nach dem gewählten Verfahren ,Fischenbeck’ und ,Frohnhauser Weg’, aussehen?“. Schiemer: „899 .000 Euro oder fast eine Million sind zu viel für Anlieger und Gemeinde.“

Rat stimmt über Komplettsanierung ab

Helmut Voß (Amt für Verkehrswesen und Tiefbau) erläutert, die komplette Sanierung der Blumendeller Straße sei, über einen längeren Zeitraum gesehen, für die Stadt günstiger, als sich häufig wiederholende Teilreparaturen. Außerdem hätten neue Anwohner bereits für die Straßenbauarbeiten ihre Gebühren nach Kommunalabgabengesetz (KAG) bezahlt. „Die Anlieger haben jetzt auch Anspruch auf diese Sanierung“, betont der Straßenplaner. Mit etwa 300 .000 aus Anliegerbeiträgen kalkulieren die Planer. Den Rest zahle die Stadt.

Unterstützung für die Komplettsanierung findet Helmut Voß bei den Sozialdemokraten in Bezirk 1. „Das ist besser als nach ein paar Jahren wieder mit der Flickschusterei zu beginnen“, meint Peter Pickert. „Da müssen wir nicht länger diskutieren“, sagt der Sprecher der SPD-Fraktion.

Der CDU-Sprecher fühlte sich und sein Anliegen dagegen von den Straßenbauern „schnöde abgewiesen“. Für die Gesichtswahrung bestand er bei den Haushaltsberatungen schließlich auf einer Abstimmung: Sehr knapp – mit 8:9 Stimmen, zwei Enthaltungen – lehnten die Bezirksvertreter den Leichtausbau der Blumendeller Straße ab. Ob der Rat auch für die Komplettsanierung votiert, wird sich zeigen.