Mülheim. Anwohner ist unzufrieden über Sanierung der Straße „An der Rennbahn“.140 marode Straßen stehen auf der Liste des Straßenbauamtes, 20 bis 25 werden jährlich erneuert.
Jürgen Dressler gefiel es eigentlich nicht schlecht, dass die Straße An der Rennbahn aus Schlaglöchern und Flickwerk bestand und zum Teil noch besteht. Er schreibt an die WAZ-Redaktion: „Ihr schlechter baulicher Zustand war (...) gleichzeitig Hemmnis für manche Umfahrungsabsicht wegen der beampelten Kreuzung Duisburger Straße/Akazienallee.“ Nun baue man sie aus unerfindlichen Gründen aus, „als wenn es in Mülheim nicht wichtigere Straßen gibt“, findet der Speldorfer. Auch verändere man den Charakter der Straße.
Jürgen Dressler, ehemaliger Planungsdezernent in der Nachbarstadt Duisburg, hält die Straßenbaumaßnahme für eine Verschwendung von Steuermitteln und angesichts städtischer Verschuldung und seiner Meinung nach dringender erforderlicher Maßnahmen für eine „Unverschämtheit“. Da die Straßenbaumaßnahme nach Kommunalabgabegesetz eine „Verbesserung“ darstellt, würden die Bürger im Anschluss noch zu Kasse gebeten.
Kommune muss Landes- und Bundesgesetze befolgen
Das bestätigt Andreas Pape vom Bauamt der Stadt. „Für die Anlieger ist das bitter, aber als Kommune müssen wir Landes- und Bundesgesetze befolgen“, sagt der Abteilungsleiter Straßenbau. Abgerechnet werde nach Baugesetzbuch, nicht vor 2016. Wer Fragen dazu habe, könne sich an seinen Kollegen Klaus Schankat unter 455 6664 wenden, bittet Pape. Die Stadt trage ebenfalls einen Teil der Baukosten.
Es gebe zwei Bauabschnitte. Bis Ende Januar werde der Teil von Akazienallee bis zur Wichernstraße erneuert, im zweiten Quartal 2014 der zweite Abschnitt bis zur Parkstraße. Die Bezirksvertretung III habe diese Straße aus einer Liste von rund 140 Mülheimer Straßen in der Vormerkung gewählt und beschlossen.
In erster Linie geht es um Verkehrssicherheit
Pro Jahr würden 20 bis 25 von den drei Bezirksvertretungen ausgewählt. Letztlich werde man nie fertig, da immer wieder Straßen in schlechtem Zustand hinzugefügt würden. Es gehe in erster Linie um Verkehrssicherheit, aber auch um Effektivität. „Der Bauhof Straßenbau flickt manchmal monatlich eine Straße. Irgendwann ist der Unterhaltungsaufwand so groß, dass eine Baumaßnahme erforderlich wird“, so Pape.
Der Gehweg an der Straße „An der Rennbahn“ wird neu gepflastert und ein Parkstreifen hergestellt. Die Fahrbahn wird ausgeschachtet und mehrschichtig neu aufgebaut. Es werden Senken, Senkenleitungen und Rinnensteine erneuert. Für die Arbeiten wird der Bereich gesperrt. Anlieger können nach Absprache mit der Baufirma vor Ort ihre Zufahrten erreichen. Ausgenommen ist die Zeit während der Asphaltarbeiten. Über den Zeitpunkt erfolgt eine gesonderte Information der Anwohner. Parken ist während der Arbeitszeiten, 7 bis 17 Uhr, auf der Fahrbahn im Baustellenbereich nicht möglich.