Mülheim/Ruhr. . An jeder zweiten Ecke in Mülheim gibt es tiefe Baugruben und der Verkehr gerät ins Stocken – das zumindest ist ein Gefühl vieler Mülheimer, wenn sie an ihre Stadt denken. Die Verwaltung hält dagegen: An den Zahlen habe sich nichts geändert, heißt es. Doch der lange Winter hatte sehr wohl Konsequenzen.
„Man kann in Mülheim kaum noch in eine Straße reinfahren ohne Baustelle.“ Ute Unger ist schwer genervt. Die Dümptenerin ist viel mit dem Auto in der Stadt unterwegs, bringt zum Beispiel die Tochter zur Realschule an der Oberstraße. „Und egal zu welcher Uhrzeit man an der Baustelle an der Althofstraße vorbei muss – man steht immer“, stöhnt Unger. Die 47-Jährige ist nicht allein mit ihrem Missmut. In Gesprächen mit Mölmschen hört man häufig: Unsere Stadt ist doch eine einzige Buddelgrube. . .
Steht es um Mülheim tatsächlich schlimmer als zu anderen Zeiten? „Definitiv nicht“, sagt Klaus-Dieter Kerlisch, Leiter des Amts für Verkehrswesen und Tiefbau, „wir haben immer ähnliche Zahlen.“ Und man habe schon deutlich Unangenehmeres hinter sich gebracht, betont Kerlisch, etwa die große Baustelle an der Konrad-Adenauer-Brücke und dem Tourainer Ring.
„Und jetzt knubbelt sich das Ganze“
Gleichwohl, sagt Marion Lebbing: Durch den langen, harten Winter hänge man mit den Arbeiten schon einige Zeit hinterher. „Und jetzt knubbelt sich das Ganze“, so die städtische Baustellen-Koordinatorin. Bis in den Mai hinein habe die Arbeit mancherorts ruhen müssen und so verzögere sich etwa am Steinknappen alles um drei Monate. „Die Witterung hat uns die Pläne kaputt gemacht.“
Im Baustellenkalender, den die Stadt wöchentlich erstellt, sind stadtweit aktuell 22 Baustellen aufgeführt – das aber sind nicht alle, sondern nur die bedeutenderen. Es ist im Übrigen nicht immer die Stadt, die Bautrupps rausschickt. Viel häufiger stehen die Versorger dahinter: Medl, RWW, RWE.
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Auch die Althofstraße findet sich in der Liste, sie ist ja ein zentrales Ärgernis. Doch eines, das nicht hoffnungslos ist: Im Oktober soll der Job ein für allemal erledigt sein.
In 2013 wurden bislang 127 große Baumaßnahmen gezählt, außerdem rund 1300 kleinere Straßenaufbrüche. Dazu zählen solche, die nötig sind bei Wasserrohrbrüchen, bei Schwierigkeiten mit dem Internet-Anschluss oder anderen Störungen. Die Zahlen sind nicht höher als in früheren Jahren, heißt es.
Arbeiten an Gracht, Nachbarsweg und Holzstraße gehen zuende
Noch in diesem Monat fertig werden die Arbeiten an der Gracht, am Nachbarsweg und an der Holzstraße. An anderer Stelle ist weiterhin Geduld gefragt: so an der Fischenbeck, wo noch bis in den November hinein Wasserrohre verlegt werden. Oder an der Friedhofstraße, die wegen Kanalbaus teilweise gesperrt ist bis Ende des Jahres.
„Wandernde Vollsperrungen“ gibt’s auch an der Liebigstraße (bis 11/13), Am Eisenstein (10/13), am Beekkamp (7/14), an der Dimbeck (11/13), am Eichenberg (12/13) und an der Leonhard-Stinnes-Straße (11/13).