Herne. Die Fakt-Pleite hat den Shamrockpark in Herne nicht in Mitleidenschaft gezogen. Nun gibt es einen weiteren Entwicklungsschritt für das Areal.

Die Ruhrwert GmbH startet im Auftrag der Fakt-Gläubiger eine umfassende Vermarktung des ehemaligen Verwaltungsareals der Ruhrkohle. Heißt übersetzt: Ruhrwert sucht, gemeinsam mit der Beratungsgesellschaft Re Quest, einen Käufer für die mehr als 18.000 Quadratmeter Bürofläche.

Sven Haferkamp, Head of Sales bei Ruhrwert, hat schon vor einigen Wochen im Gespräch mit der Herner WAZ-Redaktion gesagt, dass keine Gefahr bestehe, dass der Shamrockpark zu einem verlassenen Ort verkümmere. Vielmehr sei er im Markt „angekommen“, die Nachfrage nach Räumen sei vorhanden. Dies spiegele sich unter anderem in der Tatsache, dass die Stadt Herne mit ihrem Ausländeramt eingezogen sei. Inzwischen seien mehr als 65 Prozent der Flächen in den Häusern 2 und 4 vermietet. Haferkamp berichtet darüber hinaus, dass es zurzeit konkrete Gespräche mit weiteren potenziellen Nutzern gebe. Die Vermietungserfolge belegten die positive Perspektive und die Nachfrage für das geschichtsträchtige Areal.

Das Haus 4 im Shamrockpark ist seit wenigen Monaten neuer Standort des Ausländeramts der Stadt Herne.
Das Haus 4 im Shamrockpark ist seit wenigen Monaten neuer Standort des Ausländeramts der Stadt Herne. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

Haferkamp erläutert im Gespräch mit der Herner WAZ mögliche Verkaufsszenarien: So sei es natürlich möglich, den Park mit seiner Gesamtfläche von fast 100.000 Quadratmetern und mit seinen insgesamt 19 Gebäuden unterschiedlicher Gebäudesubstanz im Ganzen zu verkaufen. Als Alternative sei auch vorstellbar, das Nordareal - damit ist der Parkplatz und die alte Bebauung jenseits der Brunnenstraße gemeint - getrennt vom Südareal mit dem eigentlichen Park zu veräußern.

Haus 3 hat schon eine Baugenehmigung für die Nutzung als Hotel

Eine Besonderheit ist das Haus 3, das ebenfalls direkt an der Brunnenstraße liegt. Zur Erinnerung: In dieses Haus mit seinen rund 9500 Quadratmetern sollte zu Fakt-Zeiten ein Hotel der Marke „Hilton Garden Inn“ einziehen. Doch über ein Musterzimmer und eine weitgehende Entkernung kam der Plan seinerzeit nie hinaus. Für einen erneuten Anlauf in diese Richtung spricht, dass bereits eine Baugenehmigung für die Nutzung als Hotel vorliege. Außerdem gebe es weiterhin Interesse von großen Hotelketten an diesem Objekt.

Ein Musterzimmer für ein Hotel ist in Haus 3 im Shamrockpark schon vorhanden. Es ist ein Überbleibsel aus der Fakt-Zeit.
Ein Musterzimmer für ein Hotel ist in Haus 3 im Shamrockpark schon vorhanden. Es ist ein Überbleibsel aus der Fakt-Zeit. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Sollte die Suche nach einem oder mehreren Käufern nicht zum Erfolg führen, bestehe die Möglichkeit, mit einer Zwangsversteigerung eine tragfähige und schnelle Lösung zu finden. Die Mietverhältnisse blieben jedoch in beiden Fällen unangetastet.

Haferkamp zeigt sich zuversichtlich, dass es Interessenten für den Park geben wird: „Städterankings belegen für Herne seit Jahren positive Dynamik in den Bereichen Zuzug und Arbeit. Die integrierte Stadtentwicklung fördert sehr erfolgreich Wohn- und Lebensqualität. Die Wirkung zeigt sich an umfangreichen Bau- und Sanierungsmaßnahmen im gesamten Stadtbild. Vor diesem Hintergrund wollen wir auch für den Shamrockpark nun zügig neue Eigentümer finden, um die Entwicklung und Revitalisierung dieses städtebaulich bedeutenden Quartiers voranzubringen.“

OB begrüßt den Verkaufsprozess. So könne endlich Klarheit geschaffen werden

Hernes Oberbürgermeister Frank Dudda begrüßt es, dass der Verkaufsprozess jetzt in Gang kommt. Der Zeitpunkt sei reif, weil der Shamrockpark weiter eine Bedeutung für die Stadtentwicklung habe. Durch einen Verkauf könne endlich Klarheit geschaffen werden, wie es mit dem Areal weitergeht.

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Gerade mit Blick auf das Thema Hotel sieht er weiter einen dringenden Bedarf in Herne. So stünden in den kommenden Jahren verschiedene Großveranstaltungen in der Region an, etwa die Manifesta oder die Internationale Gartenausstellung. Darüber hinaus gebe es immer wieder Anfragen bei Großveranstaltungen in den Nachbarstädten. Im Moment seien so gut wie keine Kapazitäten vorhanden, um die Nachfrage zu bedienen.