Herne. Zuletzt gab es heftige Kritik am Herner Ausländeramt. Nun verspricht die Behörde: Wir wollen schneller und besser werden - am neuen Standort.
Im Shamrockpark in Herne-Mitte hat die Ausländerbehörde der Stadt Herne an neuer Stelle wiedereröffnet. Bislang war das Amt in Wanne-Mitte untergebracht. Die Verhältnisse waren dort bescheiden bis schlecht - für Besucherinnen und Besucher sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gleichermaßen.
„Es ist ein Riesengewinn, dass wir jetzt starten können“, sagt Ordnungsdezernent Frank Burbulla in einer Mitteilung der Stadt. Durch den Umzug soll sich vieles ändern. „Wir wollen vor allem schneller und besser werden“, so Burbulla. Das „Besser“ sei durch die neuen Räume gegeben, das „Schneller“ durch neue Technik, mehr Personal und Schulungen. Im vergangenen Jahr hatte der Dezernent von einer „Legehennen-Haltung“ am alten Standort gesprochen: An der Hauptstraße säßen Mitarbeitende viel zu eng beieinander, und für den regen Publikumsverkehr mit sensiblen Eins-zu-Eins-Gesprächen seien die Räume erst recht nicht geeignet. Dadurch verlängerten sich auch Wartezeiten. Das hatte Proteste ausgelöst, die in zwei Demos gipfelten.
Nach einer Umzugspause stünden den 41 Beschäftigten seit der Wiedereröffnung am Montag, 15. Januar, im Shamrockpark nun deutlich mehr Büroräume zur Verfügung, darunter mehr Einzelbüros. Das mache „eine signifikante Erhöhung der Termine“ möglich, so die Stadt (siehe Anmerkung am Ende). Der Bedarf dafür sei groß: Allein die Information des Ausländerbehörde habe rund 130 Kontakte täglich. „Die Räumlichkeiten sind kundenorientierter, heller und freundlicher. Die Rahmenbedingungen für die Kunden und uns sind hier angenehmer“, beschreibt Mario Moll, Teamleiter in der Abteilung Ausländer- und Staatsangehörigkeitswesen, in der städtischen Mitteilung. Der Wartebereich für die Kundinnen und Kunden befinde sich in den Fluren vor den jeweiligen Büroräumen. Alle Anlaufstellen seien barrierefrei erreichbar.
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Durch die vergrößerte Raumsituation sei auch die Ausbildung von Nachwuchskräften möglich. Auch Werkstudierende könnten nun eingesetzt werden. Durch ein „Selfservice Terminal“ werde zudem die Bereitstellung von biometrischen Lichtbildern erleichtert und sicherer gemacht. Das sei wichtig, dürften Passbilder ab Mai 2025 nur noch digital eingereicht werden. Dies könne durch einen zertifizierten Fotografen erfolgen - oder direkt am besagten Terminal. Die Behörde arbeite bereits mit einem Prototypen, der in den neuen Räumen zum Einsatz komme. Während der Testphase bis Mai 2025 sei die Nutzung kostenfrei.
Zu finden seien die Ausländerbehörde sowie die Einbürgerungsstelle und das Kommunale Integrationszentrum im Haus 4 im Shamrockpark, Shamrockring 1. Passiere man vom Besucherparkplatz aus das blaue Drehkreuz, befinde sich das Haus 4 direkt geradeaus. M.M.
Anmerkung: In einer älteren Version des Textes hieß es, dass die neue Raumsituation eine Verdoppelung der Terminangebote möglich mache. Diese ursprüngliche Aussage der Stadt hat das Rathaus inzwischen korrigiert. Folgendes teilte die Stadt am 19. Januar mit: „Die Raumsituation ist nicht allein dafür ausschlaggebend, in welchem Umfang mehr Termine angeboten werden können. Die Komplexität der einzelnen Vorgänge, erforderliche Korrespondenz sowie Vor- und Nachbereitung der Termine sind unter anderem zu berücksichtigen, sodass die geäußerte Annahme („die doppelte Anzahl an Terminen im gleichen Zeitraum“) so präzise nicht möglich ist. Eine signifikante Erhöhung der Termine ist aber sicher gewährleistet.“