Herne. Am „Herner Meer“, direkt am Kanal, hat „Obi‘s Imbiss“ eröffnet. Das Interesse ist groß: „Wir haben ordentlich zu tun“, sagt der Betreiber.
In Herne, direkt am „Herner Meer“, hat „Obi‘s“ Imbiss neu eröffnet. Ausflüglerinnen und Ausflügler, die am Rhein-Herne-Kanal spazieren gehen oder Rad fahren, können ab sofort dort einkehren. Wer sich an einen der Tische setzt, hat nicht nur was Leckeres vor sich, sondern auch einen Blick wie im Urlaub. Immer mehr Menschen entdecken die Anlaufstelle: „Wir haben ordentlich zu tun“, sagt Okan Yüksel, einer der beiden Betreiber.
Der Foodtruck der Brüder Okan und Akin Yüksel steht im im Yachthafen an der Gneisenaustraße. Der Wassersportverein Herne 1920 hat dafür einen Teilbereich auf seinem Grundstück geräumt. Ein schwarz gestrichener Imbisswagen, ein paar Stehtische, daneben einige Tische mit Stühlen - das ist die neue Anlaufstelle mitten im Naherholungsgebiet im Ortsteil Horsthausen. Die Szenerie hat was: Im Hafen schaukeln die Boote, die gelbe Stahlskulptur Reemrenreh thront über dem Wasser, und die Schleuse Herne-Ost liegt gleich um die Ecke.
Herne: Auf der Speisekarten stehen Klassiker
Sie böten das an, was einfach und schnell zuzubereiten sei, aber auch frisch sei und jedem schmecke, sagt Okan Yüksel. Der 30-jährige Einzelhandelskaufmann ist eigentlich Angestellter in der Telekommunikationsbranche, nun stemmt er Obi‘s Foodtruck im Zweitjob, gemeinsam mit seinem Bruder. Nach Feierabend und am Wochenende, im Wechsel mit seinem Bruder, öffnet er um 13 Uhr die große Klappe an dem Fahrzeug. Erfahrung in der Gastronomie habe er bereits reichlich sammeln können. Früher habe er in Dönerläden und einer Pizzeria gejobbt, als Aushilfe, erzählt er. Jetzt, endlich, habe er sein eigenes Geschäft. Er ist stolz darauf, damit habe er sich einen Traum erfüllt.
Auf der Speisekarte stehen Klassiker wie Pommes (klein für 2,50, groß für 3,60 Euro), Currywurst mit Pommes (5,50 Euro), Bratwurst (2,50 Euro) und Schnitzel im Brot (6 Euro), aber auch Köfte (6,50 Euro), Sucuk und Falafel (jeweils 6 Euro), jeweils im Brot, sowie Tellergerichte mit Schnitzel, Köfte, Sucuk und Falafel, dann sind auch Pommes und Salat dabei. Nicht zuletzt gibt es diverse Salate (1,50 Euro). „Multikulti“ sei sein Imbiss, sagt Yüksel schmunzelnd. Auf der Getränkekarte stehen unter anderem Cola, Fanta und Sprite sowie Malzbier (alles 2,50 Euro) sowie Wasser (1,50 Euro). Alkohol, darunter ein Bier, gibt es (noch) nicht.
Im Sommer, kündigt Yüksel an, wollten sie schon amVormittag öffnen, dann soll es auch Frühstück geben. Schon jetzt bietet er auch Kaffee und Kuchen an, letzteren täglich frisch von Mama gebacken. Bald soll es auch Waffeln am Stiel geben. Überhaupt: Das sei ein Familienbetrieb, betont der 30-Jährige, beide Eltern, aber auch der Onkel sprängen ein, wenn es nötig sei.
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Dass „Obi‘s Imbiss“ am Herner Meer öffnen konnte, haben die Jung-Gastronomen dem Wassersportverein Herne 1920 zu verdanken. Der 250 Mitglieder starke Verein direkt am Herner Meer, der 85 Boote hat und zahlreiche Kurse anbietet, vermisste ein gastronomisches Angebot in der Umgebung. Zuletzt, bedauern Geschäftsführer Peter Kremer und Vereinsvorstand Detlev Biewald, hätten an den Stadtgrenze Herne/Recklinghausen mehrere Betriebe dichtgemacht, die Ausflüglerinnen und Ausflügler, aber auch die Vereinsmitglieder selbst hätten dadurch das Nachsehen. Deshalb hätten sie einen Imbiss-Betreiber gesucht und nun, zum Glück, gefunden. Das Areal für „Obi‘s Imbiss“ haben sie freigeräumt, geschottert und verpachtet. Für die Gäste öffneten sie auch gerne die Toilette im Vereinsgebäude. Demnächst soll auch ein Fahrradparkplatz dazukommen.
Nicht nur der Verein ist glücklich über seinen neusten Zuwachs. Auch Bezirksbürgermeister Mathias Grunert freut sich über die Ansiedlung. Das Herner Meer, sagt er, sei längst kein Geheimtipp mehr für Erholungsuchende sowie Wassersportlerinnen und-sportler. Allein: „Kulinarisch saß man hier aber oftmals noch auf dem Trockenen.“ Der neue Foodtruck schließe deshalb „eine große Lücke“. Grunert wünscht sich für das Herner Meer „in Zukunft noch mehr Aufenthaltsqualität“.
Bleiben noch zwei Fragen zu klären: Warum heißt der Imbiss „Obi‘s Imbiss“? Und warum steckt im Logo ein Löwe? Obi hat nichts mit einem Baumarkt zu tun, sondern den Namen hätten sie dem Vater gewidmet, der ebenfalls viel mit anpacke, erklärt der 30-Jährige. Seit Schulzeiten werde er „Obi“ genannt, eine Abkürzung für Obelix. Und der Löwe sei das Lieblingstier der Familie und, ganz nebenbei, auch sein Sternzeichen, sagt Okan Yüksel. Übrigens: Der Löwe im Logo hat ein Kebab in der Hand - den aber gibt es in dem kleinen Betrieb (noch) nicht.
Obi‘s Imbiss, Gneisenaustraße 187, 44628 Herne. Öffnungszeiten: 13 bis 20 Uhr (wetterabhängig), dienstags und mittwochs Ruhetag. Auf Instagram: obis_imbiss, auf Facebook: Obis Imbiss.
>>> Stichwort: Das Herner Meer
- Die Wasserfläche östlich der Schleuse Herne-Ost am Rhein-Herne-Kanal an der Grenze zu Recklinghausen bezeichnet man als „Herner Meer“. Es ist ungefähr 500 Meter lang und 250 Meter breit und umfasst auch das kleine Hafengebiet mit Yachthafen, früher Hafen von Friedrich der Große.
- Blickfang im Herner Meer ist die Großskulptur „Reemrenreh“ von Bogomir Ecker. Das gelbe Kunstwerk, das 2010 im Rahmen der Emscherkunst entstand, wird im Volksmund liebevoll auch „Käsestange“ genannt. Warum „Reemrenreh“? Ganz einfach: „Herner Meer“ - rückwärts gelesen.