Herne. Der Wassersportverein Herne mit gut 170 Mitgliedern wird 100 Jahre alt. Das schon lange geplante Fest musste allerdings abgesagt werden.

Es hätte so schön werden können … Spektakuläre Vorführungen zu Wasser und zu Land, kulinarische Köstlichkeiten im eigens aufgestellten Festzelt, ein ökumenischer Gottesdienst, Tanz, Live-Musik, Kinderprogramm undundund.

Fast zwei Jahre bereitete der Wassersportverein (WSV) Herne 1920 sein Fest zum 100. Geburtstag vor, gefeiert werden sollte mit allen Mitgliedern, Nachbarn, Vertretern der Stadt und befreundeter Vereinen am „langen“ Wochenende vom 12. bis zum 14. Juni.

Sollte – denn Mitte März stoppte die COVID-19-Pandemie alle intensiven Vorbereitungen des extra gegründeten Festausschusses.

Feier des „100 + 1.“ Geburtstags wird diskutiert

Das Fest wurde abgesagt, ob eventuell der „100 + 1.“ Geburtstag im kommenden Jahr gefeiert wird, ist unklar.

Ein Blick Richtung Yachthafen im Herner Meer.
Ein Blick Richtung Yachthafen im Herner Meer. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

„Das müssen wir im Vorstand noch final diskutieren“, so eine traurige WSV-Sprecherin Elke Henschel, die ihren „sehr aktiven Verein mit seinen vielen, vielen fleißigen Helfern“ gerne zum 100-jährigen Bestehen einer breiten Öffentlichkeit präsentiert hätte.

Qualitätssiegel „maritim“ – mitten im Ruhrgebiet

Denn der WSV mit seinen ca. 170 Mitgliedern hat eine Menge zu bieten.

Zum Verein gehören ein Ruder- und eine Motorboot-Abteilung, die ca. 90 Liegeplätze im Yachthafen am „Herner Meer“ in Horsthausen, der zu den größten Vereinshäfen in NRW zählt, sind regelmäßig so gut wie ausgebucht. Nicht von ungefähr trägt der Traditionsverein das vom Deutschen Motoryachtverband verliehene Qualitätssiegel „maritim“ – und das mitten im Ruhrgebiet!

Steganlagen in Eigenleistung gebaut

An drei in Eigenleistung gebauten Steganlagen vertauen nicht nur Vereinsmitglieder, sondern auch viele Gastlieger ihre Boote und nutzen die sanitären Anlagen, die Stromanschlüsse, die Müllentsorgung und nicht zuletzt die Waschmaschine mit Trockner im Vereinsheim.

Die Liegegebühr für Gäste beträgt in der Saison, also von Anfang April bis Ende Oktober, pro Tag einen Euro je angefangenen Meter Bootslänge. Elke Henschel: „Uns liegen regelmäßig viele Anfragen von Motorbootfreunden vor. Sie nutzen unseren Hafen entweder als Liegeplatz für Landausflüge ins Ruhrgebiet oder als Durchgangsstation für Bootstouren auf den Kanälen oder dem Rhein.

Ruderer freuen sich über neue Mitglieder

Und die Rudererinnen und Ruderer? „Wir sind zurzeit eine eher kleine Abteilung“, gibt Elisabeth Bruns zu. Allerdings mit einem ansehnlichen Bootspark, denn die 20 Mitglieder können für ihre Touren auf dem Kanal aus 15 Ruderbooten auswählen, „vom Einer bis zum Achter“, so die Abteilungsleiterin, "zumeist fahren wir aber im Vierer."

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Corona-bedingt fanden in diesem Jahr bisher keine Wettkämpfe statt, 2019 war der WSV bei Regatten auf dem Essener Baldeneysee vertreten und beim traditionellen Rudertag des RV Emscher an der anderen Schleuse der Herner Wasserader – „wobei wir dort unter der Flagge des Herner Caritasverbandes ruderten“, so Elisabeth Bruns.

Rudertraining der Breitensportler wurde im Mai aufgenommen

Das Rudertraining der Breitensportler hat der WSV seit Ende Mai übrigens wieder aufgenommen, interessierte Jugendliche (ab zehn Jahren) oder Wiedereinsteiger/innen ins Boot sind dazu willkommen. Informationen zu den Trainingszeiten und zu den Ansprechpartnern gibt es auf der Vereinshomepage (www.wsv-herne.de).

Zwar noch nicht seit 100 Jahren, aber fest zum Vereinsleben gehören das „Anfahren“ der Ruderer und Motorboote, meist im April, diverse Regatten, die Teilnahme an Schiffsparaden auf dem Rhein-Herne-Kanal sowie Sommerfeste, ehe mit dem „Abfahren“ das Wassersportjahr endet. Wenn nicht, wie zum 100. Geburtstag, eine Pandemie (fast) alle Aktivitäten zum Erliegen bringt …

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