Herne. Wann kommen die neuen Parkzonen mit Parkschein-Automaten in Wanne-Mitte? In der Politik in Herne flammt Kritik auf: Das dauert alles zu lange.
Die Einrichtung weiterer Zonen mit Parkschein-Automaten lässt in Herne auf sich warten. Die Stadt ist noch immer in der Analyse-Phase für die erste zusätzliche Zone in Wanne-Mitte. Das sorgt für Kritik in der Politik. „Es gibt einen extremen Handlungsdruck“, sagt SPD-Verkehrsexperte Michael Zyweck. Er fordert: „Die Stadt muss endlich einen Schritt weiterkommen.“
Zum Hintergrund: Die Stadt Herne hatte vor zwei Jahren weitere Zonen mit Parkschein-Automaten angekündigt. Vor einem Jahr hieß es dann, dass das Rathaus zuvor die aktuell vier Parkraum-Bewirtschaftungszonen in Herne-Mitte (zwei), Wanne und Herne-Süd, aber auch die neuen geplanten Flächen überprüfen müsse. Der Startschuss für die neuen Parkzonen, so hieß es weiter, soll voraussichtlich 2024 in Wanne fallen. Neben den schon jetzt bewirtschafteten Flächen in Wanne-Mitte könnten weitere Parkzonen zum Beispiel im Umfeld des St. Anna-Hospitals und des Rheumazentrums Ruhrgebiet eingerichtet werden. Im Ausschuss für Digitales, Infrastruktur und Mobilität gab die städtische Mobilitätsmanagerin Dana Jakert nun, wieder ein Jahr später, einen Zwischenstand. Demnach ist das Rathaus noch dabei, eine „ganz umfassende Datengrundlage“ rund ums Thema Parken in Wanne zusammenzustellen. Viele Zahlen gebe es schon. Anschließend könne man weiterplanen.
SPD-Ratsherr Michael Zyweck reicht das nicht. Ihm dauert das Ganze zu lange. Er forderte von der Stadt, dass „es schneller geht“. Die Straßen seien zugeparkt, Anwohnerinnen und Anwohner hätten kaum eine Chance auf einen Stellplatz vor ihrer Haustür, und es würden immer mehr Autos in Herne angemeldet. Zyweck zweifelt stark, dass die erste neue Parkraum-Bewirtschaftungszone in Wanne noch in diesem Jahr eingerichtet wird. Auch die weiteren Zonen kämen dann immer später dran. Das Thema „fühle sich an wie ein Dekadenprojekt“, so der SPD-Ratsherr nach der Sitzung zur WAZ. Das ärgere ihn.
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In diesem Zusammenhang erinnert er daran, dass die Politik vor einem Jahr den Weg freigemacht habe für eine Erhöhung der Parkgebühren. Eine Stunde parken kostete an den 61 Parkautomaten in Herne und Wanne-Eickel bis dahin „nur“ 60 Cent pro Stunde. Nun sind es 1 Euro. Das zusätzliche Geld, so eine damalige Forderung der Politik, solle dafür genutzt werden, um die Verkehrswende in Herne voranzubringen. Dazu gehöre auch ein modernes Parkraum-Management mit neuen Zonen. Es sei an der Zeit, dass die Stadt das zusätzliche Geld auch investiere. Soll heißen: Die neuen Parkzonen sollen zügig kommen - als erstes jetzt die in Wanne.
Vorbild für neue Parkzonen ist Herne-Süd. Dort wurde im Umfeld des Marien Hospitals im Herbst 2020 eine Parkzone mit einem Durchmesser von etwa einem Kilometer eingerichtet. Wer dort parken will, muss einen Parkschein ziehen, dafür wurden 21 Parkscheinautomaten aufgestellt. Außerdem gibt es Bereiche, in denen Parkscheiben genutzt werden müssen. Wer in der Zone wohnt, kann sich durch einen kostenpflichtigen Anwohner-Parkausweis von den Parkgebühren befreien lassen. Diese Zone, so bilanzierte die Stadt, habe sich bewährt. Das sehen aber nicht alle Bürgerinnen und Bürger so.