Herne. Nach einem nächtlichen Brand hat die Stadt auf einem Herner Schulhof ein teures Spielgerät komplett abbauen müssen. Wie es nun weitergeht.
Unbekannte Täter hatten bereits im September auf dem Schulhof der Herner Musikschule eine hölzerne Spiel- und Kletterkombination in Brand gesetzt. Die Stadt hat das Gerät inzwischen komplett abbauen müssen. Für einen adäquaten Ersatz fehlt zurzeit das Geld.
Die Straftat ereignete sich bereits am 10. September kurz vor Mitternacht, doch öffentlich bekannt wurde sie erst jetzt in der Bezirksvertretung Herne-Mitte durch eine Anfrage der SPD-Fraktionsvorsitzenden Melissa Arnold. Die Polizei habe die Ermittlungen inzwischen eingestellt, erklärte Stadtgrün-Chef Heinz-Jürgen Kuhl in der Sitzung.
Die Polizei hatte nach dem Vorfall im September auf eine Pressemitteilung über die Brandstiftung und eine Bitte um Hinweise auf den oder die Täter verzichtet. Das gesamte Ausmaß der Schäden sei damals noch gar nicht absehbar gewesen, so die Begründung von Polizeisprecherin Marina Sablic auf Anfrage der WAZ. Angesichts der hohen Zahl an Straftaten - knapp 15.000 im Jahr 2022 in Herne - müsse man bei der Auswahl der Presseveröffentlichungen nun mal selektieren.
„Das Gerät ist durch den Brand derart beschädigt worden, dass es von uns nicht mehr in Stand gesetzt werden konnte“, so Kuhl. Ein neues Spielgerät koste die Stadt bis zu 45.000 Euro. Es sei schwer für die Stadt, diese „enorme Summe“ zeitnah aufzubringen. Man bemühe sich, im Frühjahr kommenden Jahres zunächst eine Zwischenlösung durch das Aufstellen eines Klettergerüsts oder einer Rutsche zu schaffen.
Das Spielgerät sei nicht gegen Vandalismus versichert gewesen, sagte der Stadtgrün-Chef auf Nachfrage der SPD. So etwas sei seines Wissens auch gar nicht möglich: „Wenn eine Versicherung das anbieten würde, würde sie ganz schnell den Löffel abgeben.“
Das Spielgerät war nach Angaben der Stadt bereits 2007 aufgestellt und letztmals 2016 in Stand gesetzt worden. Es habe zum überwiegenden Teil aus Robinienholz bestanden. Zu der Kletterkombination habe auch eine Rutsche aus Edelstahl gehört sowie Seile und Netze aus ummantelten Drahtseilen und eine „Aufstiegswand“ aus Gummi mit Holzsprossen.
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Im vergangenen Jahr hatte die Stadt den Schulhof aus Mitteln der Europäischen Union unter dem Motto „Symphonie des Regens“ ökologisch umgestalten lassen. Angelegt worden sind unter anderem ein Regen-Rückgewinnungssystem und eine Wildblumenwiese.