Herne. Im Herner Ausländeramt hat die „Legehennen-Haltung“ein Ende: In Kürze zieht die Anlaufstelle in neue Räume. Was dann anders werden soll.
Eine Anlaufstelle zieht um: Das Ausländeramt der Stadt Herne ist wahrlich kein Aushängeschild für die Verwaltung. Die Büroräume, die das Rathaus im WEZ in Wanne-Mitte angemietet hat, sind zu klein und veraltet, und vor allem: Es gibt viel zu wenig Räume. Deshalb sprach Frank Burbulla, der Ordnungsdezernent, zuletzt von einer „Legehennen-Haltung“ in seiner Behörde. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter säßen in den Zimmern an der Hauptstraße viel zu eng beieinander, und für den regen Publikumsverkehr mit sensiblen Eins-zu-Eins-Gesprächen seien die Räume erst recht nicht geeignet. Dadurch verlängerten sich auch Wartezeiten, was Proteste ausgelöst hatte, die in zwei Demos gipfelten. Nun hat die Stadt Ersatz gefunden: Am 1. Januar 2024 öffnet das Amt im Shamrockpark in Herne-Mitte.
Im Haus 4 auf dem Gelände der ehemaligen RAG-Zentrale, das seit einigen Jahren zum Büro- und Verwaltungsstandort ausgebaut wurde, zieht die Ausländerbehörde in die erste Etage ein. Dort hatte zuletzt das Jobcenter ein Ausweichquartier. Fast 1500 Quadratmeter stehen dem Amt zur Verfügung, das sei fast doppelt so viel wie jetzt im WEZ. Neben den bis zu 55 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Ausländeramts ziehen dort außerdem bis zu 15 Beschäftigte des Kommunalen Integrationszentrums ein; sie arbeiten bislang im Rathaus Wanne und am Rademachers Weg.
Offiziell werde die Ausländerbehörde wird am 15. Januar für den Publikumsverkehr öffnen, so die Stadt. In den Tagen zwischen dem Ende der städtischen Betriebsferien am 2. Januar und dem 12. Januar liefen dort noch die letzten Vorbereitungen.
Der verantwortliche Dezernent Frank Burbulla freute sich am Mittwoch, 15. November, als die Anlaufstelle der Presse vorgestellt wurde, über die 40 neuen Räume: Neue Decken und neue Böden sind schon fast komplett fertig, neue Möbel sollen bald folgen – die Kolleginnen und Kollegen hätten gejubelt, als sie von dem Umzug erfahren hätten. Nun, endlich, könnten sie ab 2024 so arbeiten, wie es in diesem Fachbereich erforderlich sei. Und nicht nur das: Im Shamrockpark könnten für die Gäste auch vernünftige Wartebereiche geschaffen und dank moderner Verkabelung in Zukunft auch Self-Service-Terminals eingerichtet werden.
Lob kam auch vom Stadtdirektor. Er glaube an den Standort, sagte Hans Werner Klee über den Shamrockpark, dessen Betreiber Fakt AG vor kurzem in den Konkurs geschlittert ist. Seitdem wird das zehn Hektar große Areal mit den Gebäuden von einem Insolvenzverwalter geführt. Mit dem Einzug der Stadt stärke das Rathaus den Betrieb, so Klee.
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Und was wird aus den bisherigen Räumen im WEZ? Die verwaisen nicht, sagte Martin Krause (Stadt). In dem Gebäude seien auch die Fachbereiche Soziales und Kinder-Jugend-Familie untergebracht, und auch dort arbeiteten die Beschäftigten auf zu engem Raum. Sie könnten sich dann ausbreiten.