Herne. In Herne wohnen, woanders arbeiten – oder umgekehrt: Der neue Pendleratlas zeigt, wohin es die Herner zum Arbeiten zieht. Ein Überblick:
Tausende Herner und Hernerinnen pendeln jeden Tag zu ihrer Arbeitsstätte. Um genau zu sein: 43.349 Herner sind 2022 aus der Stadt heraus gependelt. Das geht aus den aktuellen Zahlen des Pendleratlas des Statistischen Landesamtes IT.NRW hervor. Der Atlas zeigt nicht nur, wie viele Menschen die Stadt zum Arbeiten verlassen und wie viele herein kommen, sondern auch, in welche Städte es die Hernerinnen und Herner zieht. Was auffällt: Während die Zahl der sogenannten Auspendler steigt, sinkt die Zahl derer, die in die Stadt kommen.
Einpendler:
33.481 Menschen kommen für ihren Job nach Herne. Davon sind 14.687 weiblich, 18.794 männlich. Die Zahl hat sich im Vergleich zu 2021 kaum verändert: Damals pendelten 33.493 Menschen nach Herne. Im Jahr 2015 kamen 30.016 Menschen in die Stadt zum Arbeiten. 2022 kamen die meisten aus Bochum (6521), Gelsenkirchen (3730), Recklinghausen (3344) und Dortmund (2552). Aber auch aus Castrop-Rauxel, Essen, Herten, Marl, Witten und Bottrop pendeln Menschen nach Herne. Mehr als zwei Drittel von ihnen gehen einem Vollzeitjob nach, die restlichen kommen für Teilzeit-Beschäftigungen nach Herne.
Auspendler:
Deutlich mehr Hernerinnen und Herner verlassen die Stadt, um in einer anderen zu arbeiten. 43.349 waren es im vergangenen Jahr, 2021 waren es 41.641 und 2015 sogar nur 38.577. Von den sogenannten Auspendler sind deutlich mehr männlich (26.007). Hier steht Bochum ebenfalls an erster Stelle: 12.754 Hernerinnen und Herner pendeln in die Nachbarstadt. Damit liegt Bochum mit weitem Abstand vorn, gefolgt von Essen (3987), Dortmund (3972), Gelsenkirchen (3889) und Recklinghausen (2111). Aber auch Richtung Castrop-Rauxel, Düsseldorf, Herten, Duisburg und Witten verlassen die Herner ihre eigene Stadt.
Innerörtliche Pendler:
Doch es gibt auch viele, die in Herne leben und dort arbeiten. Die Zahl der innerörtlichen Pendler liegt bei 31.388. Im Jahr davor waren es 30.328. Während bei den Aus- und Einpendlern die meisten einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgehen, ist dieser Anteil bei den innerörtlichen Pendlern geringer. Dafür ist der Anteil derjenigen, die entweder selbstständig sind oder einer geringfügigen Beschäftigung nachgehen bei den innerörtlichen Pendlern größer als bei den Ein- oder Auspendlern.
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Pendlersaldo liegt bei knapp 10.000
Durch die Differenz zwischen den Hernerinnen und Hernern, die die Stadt für die Arbeit verlassen und denen, die zum Arbeiten aus anderen Städten nach Herne kommen, entsteht ein sogenanntes Pendelsaldo. Dieses liegt für das Jahr 2022 bei Minus 9868. So ist die Tagesbevölkerung in der Stadt durch die höhere Zahl an Menschen, die die Stadt verlassen als die, die herkommen, rund 10.000 Menschen kleiner als die eigentliche Zahl an Einwohnern in Herne.
Zum Verständnis: Der NRW-Pendleratlas setzt allein Wohnort und Arbeitsort zueinander ins Verhältnis; er berücksichtigt allerdings nicht, wie oft und mit welchem Verkehrsmittel die Berufstätigen tatsächlich zu ihrem Arbeitsort fahren. Aus früheren Erhebungen wird geschätzt, dass etwa zwei Drittel der Berufspendlerinnen und -pendler mit dem Auto unterwegs sind. Diese Erhebungen wurden jedoch vor der Einführung des 49-Euro-Ticket durchgeführt.