Herne. Wälder bieten sich zur Flucht aus dem Alltag an. Dabei können sie auch beruhigend wirken, sagt eine Expertin. Wie es um die Natur in Herne steht.
Ein Spaziergang durch den Wald genügt – und schon sieht die Welt ganz anders aus. Ruhiger, friedlicher und vor allem grüner. Ingrid Reckmeier aus dem Vorstand der BUND-Kreisgruppe Herne erklärt, dass der Wert des Waldes deshalb nicht hoch genug geschätzt werden könne. Zum Speichern von Wasser und zum Schutz des Klimas sei er ungemein wertvoll. Auch in Herne, wo die Waldfläche ungefähr 235 Fußballfeldern entspreche.
Ebenso sei der Wald für das Wohlbefinden der Menschen unerlässlich, meint Reckmeier. Demnach könne der Wald sogar eine therapeutische Wirkung haben: „Ich kann nur von mir reden, denn wenn ich traurig bin, denke ich mir: Jetzt gehe ich durch den Wald.“ Wälder seien deshalb zur Erholung dringend nötig.
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BUND Herne gegen absolute Bewaldung von General Blumenthal
Zu der spezifischen Situation der Herner Wälder heißt es von Reckmeier, dass eine komplette Bewaldung des Blumenthal-Geländes nicht die Lösung sei. Dort will die Stadt eine Internationale Technologiewelt bauen. Über die Jahre habe sich auf der brachliegenden Fläche eine Art Steppenlandschaft gebildet. Auf dem Areal sei heutzutage eine große Artenvielfalt zu finden, die auch geschützt werden müsse.
Unbedingt zu bewahren seien Arten vor Ort, wie beispielsweise die Kreuzkröten. „Das ist sogar eine planungsrelevante Art“, fügt die Vorsitzende hinzu. Demnach müsse die Krötenart bei der Artenschutzprüfung separat von den anderen betrachtet werden. Für das Gelände Blumenthal hält der BUND eine absolute Bewaldung für falsch – genau wie eine komplette Bebauung der Fläche.
Dürren und Schädlinge belasten den Herner Wald
Wie können Hernerinnen und Herner den Wald schützen, ohne auf ihn zu verzichten? „Der Mensch, wenn er den Wald betritt, stellt in der Regel nicht viel an“, so Reckmeier. Selbstverständlich müsse aber darauf geachtet werden, keinen Müll im Wald zu verteilen. Feuer an warmen und trockenen Tagen sei natürlich auch ein No-Go. Mountainbike fahren auf nicht dafür festgelegten Strecken sei ebenfalls nicht gut. „Irgendwann verabschiedet sich dann der Boden“, was vor allem für alte Bäume kritisch sei.
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Nicht zuletzt: „Der Klimawandel macht dem Wald zu schaffen“, resümiert die Umwelt-Expertin. Das sei die größte Herausforderung, die unter anderem auch zu den extremen Dürren geführt habe. Als Folge entstünden sogenannte Sekundärfolgen, denn Wassermangel führe dazu, dass der Wald empfänglicher für Schädlinge werde.