Herne. Eine Brücke in Herne muss erneuert und versetzt werden. Auch die Straße über der Brücke wird saniert. Eine Vollsperrung ist dafür nötig.
Die marode Straße Auf dem Stennert in Herne inklusive der Brücke über den Ostbach muss erneuert werden. Dabei wird auch die Brücke versetzt. Kostenpunkt: knapp eine Million Euro. Hintergrund ist auch der ökologische Umbau des Ostbachs. Er erreicht nun den Abschnitt zwischen den Mühlenteichen. Dort soll das Gewässer einen neuen Lauf bekommen, und die Grünanlagen sollen verschönert werden.
Rund um die beiden Gebäude Musikertreff und ehemaliger Sitz des städtischen Fachbereichs Stadtgrün tut sich auf der Straße Auf dem Stennert in Sodingen nun viel. Das Ex-Grünflächenamt wurde an einen Investor verkauft, dort entsteht gerade bis zum Juli 2024eine Kita für vier Gruppen im Grünen. Wenn sie an den Start geht, sollen auch die Arbeiten an der Straße und der Brücke inklusiver neuer Wasserleitungen abgeschlossen sein.
Herne: Risse am Brückengewölbe gut sichtbar
Die Straße Auf dem Stennert, etwa sechs Meter breit, verläuft zwischen Gysenbergstraße und Parkplätzen Südfriedhof. Von dort heißt die Straße Am Hauptfriedhof und führt als Fuß- und Radweg weiter zur Wiescherstraße. Die Fahrbahn der Straße Auf dem Stennert hat viele gestopfte Schlaglöcher und ist auch in einem schlechten Zustand. Ähnlich die etwa 20 Meter lange Brücke über den Ostbach, auf der die Straße entlangführt. Sie wurde laut Stadt 1930 als Betongewölbe gebaut, mit Bruchsteinen verkleidet und habe verschiedene Schäden am Beton, Bruchstein und Asphalt. Gut sichtbar sind etwa die Risse am Brückengewölbe.
Bislang verläuft der Obstbach zwischen den beiden Teichen schnurgerade. Künftig soll er dort mäandern, sprich: kurvig fließen. Um das zu ermöglichen, ist mehr Platz nötig, deshalb will die Stadt die Brücke etwas verschieben. Sie soll nun abgerissen und ein paar Meter weiter neu aufgebaut werden. Auch die Straße soll nicht nur erneuert, sondern ebenfalls ökologisch aufgewertet werden.
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Konkret: Zur Verkehrsberuhigung sind mehrere Straßeneinbauten mit Pflanzscheiben vorgesehen, heißt es in einer Vorlage für die Politik. Auch sei eine neue Pflasterung geplant. Die bisherigen Parkbuchten an der Brücke – etwa sieben bis acht Stellplätze längs zum Straßenrand – sollen wegfallen; diese Flächen werden renaturiert. Die weiteren Pkw-Flächen in Richtung Friedhof in Höhe der künftigen Kita – etwa 26 Parkplätze für senkrecht stehende Autos – sollen dagegen erhalten bleiben. Sie sollen nur etwas gekürzt werden, aber Rasengittersteine zur besseren Versickerung bekommen.
Die Bezirksvertretung Sodingen hat für die Baumaßnahmen bereits grünes Licht gegeben. „Uns ist wichtig, dass sie jetzt zügig angepackt werden und dass es losgeht“, sagt Bezirksbürgermeister Mathias Grunert (SPD) zur WAZ. So soll vermieden werden, dass noch immer gebaut wird, wenn die Kita öffnet.
Abriss und Neubau der Brücke seien nur durch eine Vollsperrung der Straße möglich, heißt es bei der Stadt. Heißt auch: Zum Musikertreff, zum Friedhof an dieser Stelle und zur künftigen Kita geht’s dann nur zu Fuß oder Rad über die Grünwegeverbindungen von der Sodinger und der Gysenbergstraße.
Wenn die Baumaßnahmen Mitte 2024 abgeschlossen sind, will die Stadt in einem nächsten Schritt den Bachlauf ändern und die Grünanlagen Gysenberg und Ostbachtal sanieren. Letztere seien in die Jahre gekommen, bekennt die Verwaltung. Nicht nur schöner sollen sie werden, sondern auch ökologisch wertvoller. Pläne dazu, was konkret geplant ist, wurden (noch) nicht präsentiert.