Herne. In den neuen Neuen Höfen in Herne-Mitte gibt es ein neues Ladenlokal: das Stadtforum. Zu kaufen gibt es dort nichts. Wofür das Geschäft da ist.

Im ehemaligen Karstadt- und Hertie-Gebäude auf der Fußgängerzone in Herne-Mitte, in den Neuen Höfen Herne, gibt es zwischen Wirtshaus und Textildiscounter NKD ein neues Geschäft: „Stadtforum“ heißt es, und es hat weder Waren noch eine Kasse, dafür aber ein Spielfeld und ein Trainingsgelände. Wie bitte? Das Ganze soll ein Treffpunkt sein, ein Ort des Austauschs.

Eröffnet wurde das Stadtforum am Dienstag, 19. September, mit Vertretern von SEG, der städtischen Tochter Stadtentwicklungsgesellschaft, und der IHK, der Industrie- und Handelskammer Mittleres Ruhrgebiet, sowie von Innovation City. Unter dem Thema „Sport“ haben die drei Partner unter der Regie der SEG auf 250 Quadratmetern einen Veranstaltungsraum geschaffen, in dem Bürgerinnen und Bürger niederschwellig informiert werden sollen. Sportarten sollen nicht Fußball, Basketball oder Tennis sein, sondern neue und interessante Veranstaltungsformate, heißt es.

Sie eröffneten das neue Stadtforum in Herne-Mitte: (v.l.) IHK-Chef Michael Bergmann, Hernes Oberbürgermeister Frank Dudda, Innovation-City-Management-Mitarbeiter Carsten Tum und SEG-CO-Chef Ronald Graf.
Sie eröffneten das neue Stadtforum in Herne-Mitte: (v.l.) IHK-Chef Michael Bergmann, Hernes Oberbürgermeister Frank Dudda, Innovation-City-Management-Mitarbeiter Carsten Tum und SEG-CO-Chef Ronald Graf. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

„Das Tempo der Veränderungen in Herne ist hoch“, sagte Hernes Oberbürgermeister Frank Dudda bei der Eröffnung des Ladenlokals. Viele Bauvorhaben gebe es in der Stadt, darunter etwa die geplante Hochschule für Polizei und Verwaltung, die fußläufig im künftigen Funkenbergquartier am Herner Bahnhof gebaut werden soll. Im neuen Stadtforum sollen sich die Menschen über diese Bauvorhaben informieren können. Nach dem Motto: einfach vorbei schauen und fragen. Oder in den Worten von Ronald Graf, dem SEG-CO-Chef: Viele würfen der SEG vor, dass sie nicht transparent genug sei oder über Bauprojekte informiere. Das Stadtforum am Robert-Brauner-Platz, geöffnet von Montag bis Freitag, beweise das Gegenteil.

SEG, IHK und Innovation City wollen die neuen Räume aber auch als Arbeitsort sowie für ihre Formate nutzen. Auf dem „Spielfeld“, das noch eine mobile „Tribüne“ erhalten soll, seien Veranstaltungen geplant, etwa Informationsabende für Bürgerinnen und Bürger, und auf dem „Trainingsgelände“, das noch Nischen für persönliche Gespräche bekommen soll, sei ein Austausch möglich, also beispielsweise Sprechstunden zum Klimaschutz sowie Gründungs- und Förderberatungen. Aber auch die Politik könne das Stadtforum etwa für Infoabende nutzen.

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Die moderne Einrichtung, so heißt es, soll dazu einladen, in und mit ihr zu experimentieren. Zur Verfügung stünden dafür flexible Arbeitsmöglichkeiten in beweglichen Räumen, am Hochtisch oder direkt am Fenster mit Blick auf die Bahnhofstraße. Die Wände seien teilweise beschreib- oder beklebbar, und größere Papiere könnten mit Magneten und Pinnadeln fixiert werden. Noch ist nicht alles da, einige Einrichtungsgegenstände fehlen noch. So innovativ das Stadtforum auch sein will: Lieferengpässe spürt auch dieses Geschäft.