Görlitz/Herne. Der Zoll hat einen Schleuser geschnappt, der acht Flüchtlinge aus Syrien in einem Auto transportierte. Der Pkw hatte Herne-Kennzeichen.
Eine Streife des Zolls hat in der Nacht zu Freitag gegen 3.45 Uhr auf der B 115 im Landkreis Görlitz in der Oberlausitz einen Audi aus Herne gestoppt. An Bord war ein Schleuser, der eine achtköpfige Familie transportierte.
Wie die Polizei mitteilt, saß ein Ukrainer (31) am Steuer des Kombis. Neben dem Mann saß eine Syrerin, auf der Rücksitzbank waren drei syrische Frauen. Der Ehemann der Beifahrerin saß mit den gemeinsamen drei Kindern im Kofferraum. Den Aussagen des Schleusers zufolge war die achtköpfige Familie unter diesen – viel zu engen Verhältnissen – von Ungarn über Polen bis nach Ostdeutschland transportiert worden. Geplantes Reiseziel war Dresden.
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Dem 31-Jährigen wirft die Polizei das Einschleusen von Ausländern unter lebensgefährdenden Umständen sowie den Verstoß gegen das Waffengesetz vor. Was Letzteres angeht: In der Mittelkonsole des Wagens fanden die Beamten ein griffbereites Messer. Zudem ist der Beschuldigte wohl nicht im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis. Offensichtlich, so die Polizei weiter, war das in Polen zugelassene Schleuserauto mit falschen Kennzeichen unterwegs. Ob die Kennzeichen in Herne gestohlen oder nachgemacht wurden, teilte die Polizei nicht mit.
Später ging die Polizei in der Gegend weiter gegen Flüchtlinge vor, diesmal auch mit einem Hubschrauber. Bundesbereitschaftspolizisten griffen entlang einer Straße 15 Syrer auf, eine Besatzung suchte aus der Luft nach weiteren Menschen. Hintergrund war der Hinweis eines Jägers. Dieser hatte ein Fahrzeug und Passagiere beobachtet. Darüber hinaus wurden weitere zehn Syrer an verschiedenen Orten im Landkreis Görlitz gestellt.