Herne. Die Stadt Herne will über Bauvorhaben besser mit den Menschen ins Gespräch kommen. Dazu schafft sie einen neuen Ort. Der ist ungewöhnlich.
Was wird in Herne gebaut? Welche Projekte sind in Planung? Bürgerinnen und Bürger sollen künftig besser über die Stadtentwicklung informiert werden. Dafür wird in den Neuen Höfen Herne ein Ort der Begegnung, des Austauschs und der Beteiligung geschaffen: Das „Stadt Forum Herne“ – so der vorläufige Arbeitstitel.
Die SEG, die städtische Tochter Stadtentwicklungsgesellschaft, und die IHK, die Industrie- und Handelskammer Mittleres Ruhrgebiet, haben ein 250 Quadratmeter großes Ladenlokal in den Neuen Höfen Herne auf der Bahnhofstraße am Robert-Brauner-Platz angemietet. Gemeinsam mit der Stadt wollen sie dort einen Raum schaffen, in dem Bürgerinnen und Bürger alles Wissenswerte über wichtige Neubauprojekte erhalten, aber auch Kritik daran loswerden können. „Wir wollen eine moderne Großstadt sein“, sagte Hernes Oberbürgermeister Frank Dudda am Montag bei der Vorstellung des Projekts im Herner Rathaus. Dazu gehöre, dass die Menschen nicht ins Rathaus oder Technische Rathaus müssten, um über ein Bauvorhaben sprechen zu können – sondern niederschwellig mitten in der Innenstadt.
Herner Ladenlokal: Wie ein Sportbereich gestaltet
Das Besondere an den Räumen: Das Forum wird wie eine Sportwelt gestaltet. Als Begegnungs- und Veranstaltungsfläche gedacht, wird es dreigeteilt – in „Check in“, also den Eingangsbereich, in „Spielfeld“ und „Trainingsplatz“. Auf dem „Spielfeld“ – ausgestattet mit Kunstrasen, Markierungen und Mittelkreis – sollen Veranstaltungen stattfinden. Dafür wird auch eine kleine Tribüne für Besucherinnen und Besucher aufgebaut. Auf diesem „Spielfeld“ könnten beispielsweise Informationsabende durchgeführt werden, sagte SEG-Geschäftsführer Achim Wixforth, aber auch Sitzungen des Wirtschaftsbeirats oder Ausstellungen rund ums Thema Stadtentwicklung.
Auf dem angrenzenden „Trainingsplatz“, auf dem Raum für persönliche Gespräche ist, könnten unter anderem Sprechstunden zum Klimaschutz sowie Förder- und Gründungsberatungen abgehalten werden. „Wir möchten ganzjährig mit den Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch kommen“, so Achim Wixforth, der auch Chef des städtischen Fachbereichs Umwelt und Stadtplanung ist. In dem bislang leeren Ladenlokal zwischen Wirtshaus und Textildiscounter NKD sei das sehr gut möglich. Anlaufstelle soll es auch für Vertreterinnen und Vertreter von Bürgerinitiativen sein, sagte Ronald Graf, Co-Geschäftsführer der SEG. Diese seien nicht immer ausreichend über Bauvorhaben informiert.
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„Die Innenstädte müssen attraktiver werden“, sagte Michael Bergmann, der Hauptgeschäftsführer der IHK Mittleres Ruhrgebiet. Dazu brauche es diese Orte der Begegnung und des Austauschs. Er kündigte an, dass auch die Kammer durch das neue Forum wieder verstärkt Flagge in Herne zeigen werde. Zuletzt gab es in Herne-Mitte auf der Bebelstraße ein IHK-Regionalbüro, das als Anlaufstelle für Unternehmerinnen und Unternehmer, aber auch Existenzgründerinnen und -gründer diente. Dieses wurde zwischenzeitlich dicht gemacht. Künftig soll ein IHK-Regionalbetreuer ständig in dem Forum vor Ort sein, außerdem wolle die Kammer dort Veranstaltungen durchführen, so Bergmann weiter.
Aktuell, so sagten die Partner, liefen die letzten Planungen der Innenräume, in Kürze sollen die ersten Arbeiten beginnen. Nach aktuellem Stand soll das Forum dann ab August eröffnet werden – spätestens jedoch am 12. September; für diesen Tag plant die IHK dort ein Wirtschaftsforum.
Auch in Wanne, kündigte Oberbürgermeister Frank Dudda an, soll eine ähnliche „Mitmachmöglichkeit“ geschaffen werden. Details sollen nach Ostern bekanntgegeben werden. So viel vorab: Das Thema „Digitales“ stehe in Wanne im Vordergrund.
Wie soll das neue Forum heißen? Bürgerinnen und Bürger können Namensvorschläge einreichen an info@seg.herne.de