Herne. In Wanne-Mitte sorgt die Drogenszene für Ängste und Ärger. Stadt und Polizei suchen ein Konzept: Wie kann es sicherer und sauberer werden?

  • Stadt Herne und Polizei wollen Wanne-Mitte gemeinsam sicherer und sauberer machen.
  • Dazu wollen sie bis zum Sommer 2024 ein Maßnahmenpaket schnüren.
  • Beteiligt sind neben Polizei mehrere städtische Fachbereiche sowie Institutionen.

Stadt und Polizei in Herne wollen handeln: Wanne-Mitte soll sauberer und sicherer werden. Rund um den Buschmannshof gebe es einen „dringenden Handlungsbedarf“, sagt Ordnungsdezernent Frank Burbulla. Drogenkonsum, Streitereien, Lärm und Müll störten die Menschen massiv. Nun soll ein Paket mit Maßnahmen erarbeitet werden, damit sich die Lage beruhigen kann. In einem Jahr, im Sommer 2024, soll es vorgestellt worden.

Erst im Mai 2023 hatten Stadt und Polizei eine engere Kooperation vereinbart. Grund waren mehrere Fälle von Vandalismus und Verwüstungen, darunter im Revierpark Gysenberg und im Otto-Hahn-Gymnasium. „Das geht gar überhaupt nicht, das ist völlig inakzeptabel“, sagte Hernes Oberbürgermeister Frank Dudda (SPD) damals – und kündigte an, dass die Verwaltung gegensteuern werde. Ein wichtiger Baustein soll die verstärkte Zusammenarbeit von Stadt und Polizei sein. Mit dem Buschmannshof startet nun ein erstes gemeinsames Projekt.

Herne: Hbf ist Knotenpunkt für Jugendliche

Die Szene rund um den Buschmannshof löst seit Jahren Ängste, aber auch Ärger bei vielen Bürgerinnen und Bürgern sowie Einzelhändlerinnen und Einzelhändlern aus. Zwar wurde mit dem Café 22 eine neue Anlaufstelle für Drogenkranke eingerichtet und deshalb auch die Schutzhütte im Postpark gegenüber dem Hauptbahnhof Wanne-Eickel abgerissen, entspannt hat sich die Lage in Wanne-Mitte dadurch aber nicht. Noch immer werde in Gruppen Alkohol getrunken, noch immer würden auch andere Drogen konsumiert, sagten Ordnungsdezernent Frank Burbulla und Sozialdezernentin Stephanie Jordan bei der Vorstellung des gemeinsamen Projekts.

Sie präsentierten ihre Pläne: Ordnungsdezernent Frank Burbulla und Sozialdezernentin Stephanie Jordan.
Sie präsentierten ihre Pläne: Ordnungsdezernent Frank Burbulla und Sozialdezernentin Stephanie Jordan. © Stadt Herne | Frank Dieper

Damit nicht genug: Der Bereich vor dem Hauptbahnhof habe sich zudem zum „Knotenpunkt für Jugendliche“ entwickelt. Diese, so Jordan, provozierten Passantinnen und Passanten und seien den Behörden auch durch Strafdelikte bekannt. Nicht zuletzt gebe es im Umkreis viele Handtaschen- und Ladendiebstähle, berichtete Felix Horn, Leiter der Polizeiinspektion Herne. Unter den Folgen all dieser Probleme litten das Umfeld und das subjektive Sicherheitsgefühl der Menschen.

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Was konkret geplant ist, um Wanne-Mitte attraktiver zu machen, wollen die Beteiligten (noch) nicht sagen. Dazu sei es viel zu früh, betonen sie. Dafür stünden die Ziele fest: Die Aufenthaltsqualität rund um den Buschmannshof inklusive des Hauptbahnhofs soll sich deutlich verbessern, zugleich soll es für die Szene und die Jugendlichen unattraktiv werden, sich dort aufzuhalten.

Über die städtischen Fachbereiche hinweg sollen nun gemeinsam mit den Beamtinnen und Beamten der Polizei Ideen gesammelt, gebündelt und dann beschlossen werden, um diese Ziele zu erreichen. Eingebunden werde im Rathaus unter anderem auch die Stadtplanung, denn es sei durchaus möglich, dass auch Umbauten nötig seien. Gebildet würden mehrere Teilgruppen, auch eine gemeinsame Geschäftsführung gebe es. Die Partner arbeiteten dabei auf Augenhöhe, immer gemeinsam im Team, und sie wollten Unternehmen und Gruppen einbinden, darunter HCR, Entsorgung Herne, Caritas oder die Deutsche Bahn.

Polizei und Stadt sind optimistisch, dass sie die Probleme gemeinsam in den Griff kriegen können. Bislang hätten beide Seiten in Wanne-Mitte meist alleine daran gearbeitet, dabei habe es Reibungsverluste gegeben, bekennt Sozialdezernentin Jordan. Die neue Ordnungspartnerschaft sei dagegen ein „großes Pfund“. Die vielen Akteure zusammen bildeten „ein perfektes Puzzle“, das zu einer Lösung der Probleme zusammengesetzt werde.