Herne. Im Herner Revierpark Gysenberg wurden Bäume und Möbel zerstört, die Eisenbahn entgleiste. Die Belohnung wurde auf 2000 Euro aufgestockt.

Nach den Verwüstungen im Revierpark Gysenberg in Herne ist die Bestürzung groß. „Die Menschen sind total empört“, sagt Lothar Przybyl, Chef der Revierpark GmbH, zur WAZ. Wie berichtet, haben Unbekannte eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Einige Neuheiten, gerade erst fertig gestellt, wurden direkt wieder beschädigt oder zerstört. Die Belohnung, die ausgelobt wurde, um die Täterinnen oder Täter zu schnappen, wurde von 500 auf 2000 Euro erhöht, sagt der Revierpark-Chef.

Aktuell wird der Revierpark Gysenberg für 5,5 Millionen Euro modernisiert, unter anderem werden neue Spiellandschaften und ein Ökopark angelegt, 100 neue Bäume und Tausende Pflanzen gesetzt sowie neues Mobiliar angeschafft. Am Sonntag, 18. Juni, soll der „neue“ Gysenberg mit einem großen Fest eröffnet werden. Noch vor der Eröffnung haben nun Vandalen zugeschlagen: Im neuen Eingangsbereich seien sechs neue Bäume angesägt worden, vier davon seien irreparabel geschädigt worden, teilt die Polizei auf Anfrage der WAZ mit. „Ich bin entsetzt und richtig zornig“, sagte er Lothar Przybyl.

Vandalismus-Schäden im Gysenberg-Park: Unter anderem wurden sechs neue Bäume angesägt - vier davon irreparabel.
Vandalismus-Schäden im Gysenberg-Park: Unter anderem wurden sechs neue Bäume angesägt - vier davon irreparabel. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

Außerdem sei eine neue Bank zertrümmert und ein neuer Tisch mit Feuer angekokelt worden. Auch die neue Spiellandschaft an der Promenade sei nicht verschont worden: Die Unbekannten hätten oben an dem neuen Spielgerät Schrauben gelöst und diese dann unten ans Ende der Rutsche geklebt. „Die Verletzungsgefahr wäre enorm gewesen“, so der Revierpark-Chef.

Damit nicht genug: Die Täterinnen oder Täter haben auch die Kinder-Eisenbahn Jolanthe zum Entgleisen gebracht. Das bestätigt die Polizei. Sie hätten Steine in eine Weiche gelegt, so dass der Zug, der seit über 20 Jahren im Gysenberg seine Runde dreht, aus den Schienen gesprungen sei. Glück im Unglück: Dabei sei nichts passiert, sagt Jolanthe-Betreiber Norbert Menzel zur WAZ. Die Fahrgäste seien mit dem Schrecken davongekommen. Dabei hätte aber auch ein Wagen umfallen können. Die Jolanthe sei mit einem Radlader wieder in die Schiene gehoben worden.

Die Kinder-Eisenbahn Jolanthe entgleiste, nachdem Unbekannte Steine in eine Weiche gelegt hatten.
Die Kinder-Eisenbahn Jolanthe entgleiste, nachdem Unbekannte Steine in eine Weiche gelegt hatten. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

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Revierpark-Chef Przybyl ist bedient. Er ruft die Bürgerinnen und Bürger auf, wachsam zu sein und Vandalen sofort zu melden. Es sei traurig, dass viele der Neuerungen, auf die die Bürgerinnen und Bürger so lange gewartet hätten, schon wieder zerstört seien. Der Revierpark hatte für Hinweise, die zu den Täterinnen oder Tätern führen, zunächst eine Belohnung von 500 Euro ausgelobt. Nun liegt die Gesamtsumme bei 1600 Euro, sagt Przybyl. Denn: Der Betreiber der Jolanthe und des Veranstaltungszentrums Gysenberg wollten jeweils weitere 500 Euro zahlen, die Gysenberghallen 400 Euro, außerdem will SPD-Ratsherr Ulrich Klonki zuschießen.

Lothar Przybyl glaubt, dass die Täterinnen oder Täter gezielt in den Revierpark kamen, um zu beschädigen und zu zerstören: „Das muss organisiert gewesen sein, weil sie Werkzeuge mitgebracht haben.“ Zum wiederholten Mal seien dabei in Sodingen Bäume beschädigt worden: Er erinnert an die Corona-Linde, die vor einem Jahr kurz nach der Pflanzung ebenfalls angesägt und zerstört wurde.

Laut Polizei wurden die Steine zwischen Dienstag und Mittwoch, 2. bis 3. Mai, ins Gleisbett der Jolanthe gelegt. Die Zerstörungen im Revierpark fanden zwischen Montag und Samstag, 1. bis 6. Mai, statt. Ein Zusammenhang zwischen den Taten sei möglich, so ein Polizeisprecher.