Herne. Weil es auf einer großen Kreuzung in Herne zu viele Unfälle gibt, will die Stadt den Knotenpunkt entschärfen. Nun sind aber Rückstaus möglich.

Die Kreuzung Hammerschmidtstraße/Am Stöckmannshof/A 42 ist seit Jahren ein Unfallschwerpunkt. Nun startet das Rathaus einen neuen Versuch, um sie zu entschärfen. Mit der neuen Maßnahme soll sich das endlich ändern. Dadurch sind aber Rückstaus möglich.

Die Kreuzung in Wanne-Nord gehört zu den meist genutzten in der Stadt: Viele Autofahrerinnen und Autofahrer nutzen die Hammerschmidtstraße als Nord-Süd-Verbindung; eine Verkehrszählung ergab Anfang dieses Jahres eine Verkehrsdichte von knapp 15.000 Autos täglich auf dieser Strecke. Außerdem ist dort die Auf- und Abfahrt zur beziehungsweise von der Autobahn. Zugleich nutzen dort viele Menschen die Ampeln, etwa Bewohnerinnen und Bewohner aus dem Quartier rund um die Emscherstraße, um zum Geschäftszentrum mit Lidl, Rossmann, Bäcker & Co. oder zu der benachbarten Schule zu gehen. Seit Jahren ist diese Kreuzung ein so genannter Unfallschwerpunkt, den die Stadt nicht in den Griff bekommen hat.

Immer wieder kam es zu Unfällen mit Fußgängerinnen und Fußgängern. Fahrerinnen und Fahrer übersahen beim Abbiegen Menschen und stießen mit ihnen zusammen. In den jährlichen Unfallstatistiken war diese Kreuzung ein Dauerbrenner. Untätig war die Verwaltung aber nicht. Sie installierte einen so genannten Schutzblinker, der Fahrerinnen und Fahrer beim Abbiegen warnte, dass Fußgängerinnen und Fußgänger ebenfalls grün haben und über die Straße gehen. Den gewünschten Effekt hatte das aber nicht, es kam weiter zu Unfällen. Deshalb brachte die Stadt 2020 einen Blinker in doppelter Ausführung an. Auch das brachte wenig bis nichts.

Die Ampelphasen auf der Kreuzung wurden jetzt neu justiert.
Die Ampelphasen auf der Kreuzung wurden jetzt neu justiert. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

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In der Bezirksvertretung Wanne teilte Peter Sternemann vom Fachbereich Tiefbau und Verkehr nun mit, dass die Kreuzung weiterhin eine „Unfallhäufungsstelle“ sei. Die Unfallkommission – bestehend unter anderem aus Vertreterinnen und Vertretern von Stadt, Polizei und Verkehrswacht – habe daraufhin gefordert, dass die Ampeln für den südlichen Fußgängerübergang über die Hammerschmidtstraße und die für die Pkw, die vom Stöckmannshof nach links in die Hammerschmidtstraße abbiegen, von einander getrennt werden. Das sei nun im Sommer umgesetzt worden. Pkw sowie Fußgängerinnen und Fußgänger auf diesen beiden Strecken haben somit nun nicht mehr zeitgleich grün.

Der Fußgängerschutzblinker, so Peter Sternemann, sei in einem Zuge abgebaut worden, weil das Blinklicht keinen Sinn mehr mache. Sternemann geht davon aus, dass künftig „Kontakte nicht mehr auftreten“, wie er sich ausdrückte, sprich: dass Fußgängerinnen und Fußgänger auf dieser Strecke nicht mehr angefahren werden. Eine weitere Folge dieser Regelung verschwieg er nicht: Durch die Neujustierung der Ampelphasen komme es möglicherweise zu bestimmten Zeiten zum Rückstaub. „Sicherheit vor Leichtigkeit“ sei aber hier das Motto.