Herne. In dritter Generationen baut eine Herner Familie „Träume in Miniatur“. Über die Faszination für Modellbahnen und wie viel Arbeit darin steckt.

Modelleisenbahnen und die dazugehörigen Landschaften sind ihr Spezialgebiet: In ihrem Drei-Generationen-Unternehmen errichtet Familie Zurawski „Träume“ in Miniatur – und bietet Workshops für diejenigen an, die das Handwerk lernen wollen. Im Gespräch mit Stefan Zurawski erzählt dieser, wie aus einem Hobby ein Unternehmen in Eickel wurde.

Sein 81-jähriger Vater Klaus sei bereits seit 60 Jahren begeistert von Modelleisenbahnen. „Ich bin damit aufgewachsen“, sagt Stefan Zurawski. Für den 50-Jährigen sei es deshalb normal, „Träume in Miniaturformat zu bauen“.

Modelleisenbahnen sind auf der ganzen Welt beliebt

Neben seiner Tätigkeit als Modellbauer ist er Geschäftsführer der Assmann Versicherungsmakler GmbH. „Ich versicher das Glück“, scherzt er. Irgendwann fing er gemeinsam mit seinem Vater an, Workshops zu geben. Nach drei Lehrgängen wurde daraus mehr als eine Freizeitbeschäftigung – der Startschuss für das Familienunternehmen „Modellbahndesign Zurawski“.

Im Herner Familienunternehmen „Modellbahn Zurawski“ helfen drei Generation mit: v.l. Stefan Zurawski, Tochter Lena und Vater Klaus.
Im Herner Familienunternehmen „Modellbahn Zurawski“ helfen drei Generation mit: v.l. Stefan Zurawski, Tochter Lena und Vater Klaus. © Unbekannt | Stefan Zurawski

Zurzeit arbeitet die Familie an einem Modell für die Deutsche Bahn. Mit einer Gesamtgröße von sechs Quadratmetern. Darüber hinaus hätten sie an einer der größten Installationen in Zagreb mitgebaut. Zurawski resümiert: „Wir sind also auch international unterwegs.“

Arbeitsaufwand von bis zu 1000 Stunden

„Die Planung für ein Projekt dauert ungefähr eine Woche“, erklärt der Versicherungsmakler. An der Umsetzung seien er, sein Vater, aber auch seine Tochter Lena beteiligt. Jeder von ihnen baue einen Teil der Modelllandschaft. Der Arbeitsaufwand könne je nach Anforderungen bei 50 Stunden liegen, aber auch mal bei 1000.

Drei Generationen, drei unterschiedliche Gemüter. Stefan Zurawski sagt von sich selbst, er sei der ruhende Pol. Seine 13-jährige Tochter sei hingegen sehr kreativ und bringe Themen-Ideen ein, die Kinder und Jugendliche interessierten. „Mein Vater ist eher das Planungshirn hinter den Projekten“ – dadurch würden sie sich gut ergänzen.

Modelleisenbahn Herne: Diese Landschaft wurde von „Modellbahn Zurawski“ für einen Kunden aus Ibiza angefertigt.
Modelleisenbahn Herne: Diese Landschaft wurde von „Modellbahn Zurawski“ für einen Kunden aus Ibiza angefertigt. © Unbekannt | Stefan Zurawski

„Als Kind habe ich mir die Nase an der Scheibe platt gedrückt“

„Der größte Reiz ist für mich, eine Traumwelt im Maßstab 1:87 zu transformieren.“ Doch zugleich soll die Realität abgebildet werden: „Zum Beispiel machen wir auch Hinterhöfe im Ruhrgebiet mit Müll und Dreck.“ Was ist seine schönste Erinnerung an Modelleisenbahnen? „Als Kind habe ich mir die Nase an der Scheibe platt gedrückt, wenn zur Weihnachtszeit die Anlagen in Kaufhäusern, gerne auch mit Schnee, aufgestellt wurden.“