Herne/Bochum. Ein Vater (37) aus Herne soll über Messenger-Apps teils selbst produzierte Missbrauchsvideos verschickt haben. Jetzt beginnt der Prozess.
Ein vierfacher Familienvater aus Herne muss sich ab Freitag, 25. August, vor dem Bochumer Landgericht verantworten. Die Vorwürfe erschüttern: Der 37-Jährige soll unter anderem mit seinem Smartphone ein Video, auf dem er seine zweijährige Tochter sexuell missbraucht, über WhatsApp verschickt haben. Empfängerin der Nachricht soll seine Schwester gewesen sein.
Das Missbrauchsvideo von einem sogenannten händischen Übergriff soll an einem nicht näher bestimmbaren Tattag zwischen November 2021 und dem 16. Januar 2022 in der Wanne-Eickeler Familienwohnung aufgenommen worden sein. Es konnte auf dem iPhone 10 des Angeklagten gesichert werden. Das Smartphone wurde im Anschluss an eine Durchsuchung beschlagnahmt. Auf dem Handy der Schwester des Angeklagten soll die Missbrauchs-Nachricht jedenfalls am 16. Januar 2022 eingegangen sein.
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Missbrauch im Steinbruch
Bei der kriminalpolizeilichen Inspizierung des Smartphones stießen die Ermittler offenbar auf ein weiteres Video. Bereits am 8. Dezember 2018 soll der Herner Familienvater über den Messenger von Facebook ein Video versendet haben, das den schweren sexuellen Missbrauch dreier Jungen in einem Steinbruch dokumentiert. Das Alter der Kinder wird von der Staatsanwaltschaft auf maximal zehn, zwölf und 14 Jahre geschätzt. Die Anklage gegen den bislang noch nicht vorbestraften Herner lautet auf sexuellen Missbrauch von Schutzbefohlenen, sexuellen Missbrauch von Kindern sowie Herstellung kinderpornografischer Inhalte. Die heute vierjährige Tochter des Angeklagten könnte als Zeugin befragt werden.
Für den Prozess haben die Richter der 8. Jugendschutzkammer am Bochumer Landgericht vorerst noch einen weiteren Verhandlungstag am 30. August anberaumt.