Herne. Fans machen nach dem Auftritt von Michelle auf der Cranger Kirmes die Technik für schiefe Töne verantwortlich. Lag’s wirklich daran?

Wer trägt Schuld am eher missglückten Auftritt von Schlagerstar Michelle zum Auftakt der Cranger Kirmes? Fans machen die Stadt als Veranstalter bei Facebook dafür verantwortlich, die Technik in der Halle nicht richtig ausgesteuert zu haben. Die Stadt hatte aber damit unmittelbar gar nichts zu tun.

+++ Michelle-Auftritt in der Kritik: Michelle verjault den Auftakt der Cranger Kirmes +++

Ordnungsamt: Alles genau vertraglich mit Michelle geregelt

Es sei vertraglich geregelt, dass ein Tontechniker aus Michelles Team komme. Ein weiterer werde über den Festzelt-Betreiber gestellt, erklärt Eduard Belker, der im Herner Ordnungsamt die Mit-Verantwortung für die Organisation trägt. Alle technischen Anforderungen seien im Vorfeld geklärt worden. Vorab hatte es auch gegen 12 Uhr wie üblich einen Soundcheck gegeben, bei dem die Aussteuerung genau überprüft wurde. Auch während des Auftritts wurde nachjustiert.

Viele Besucherinnen und Besucher der Cranger Kirmes hatten die Musik als völlig übersteuert empfunden. Beim ersten Lied hielten sich Menschen die Ohren zu. Einzelne verließen die Halle, während andere zu den Hits der früheren Grand-Prix-Teilnehmerin weiterfeierten.

Wirt: Howard Carpendale sang mit der gleichen technischen Ausstattung

Jan Patrick Wolters ist der Festzelt-Betreiber. Er sagt: „Howard Carpendale hat im letzten Jahr mit der gleichen Technik gesungen.“
Jan Patrick Wolters ist der Festzelt-Betreiber. Er sagt: „Howard Carpendale hat im letzten Jahr mit der gleichen Technik gesungen.“ © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Hallenbetreiber Jan Patrick Wolters sagt: „An der Technik lag’s definitiv nicht.“ Im Bayernzelt komme stets die neueste Ausrüstung zum Einsatz. Er selbst habe wie in den Vorjahren die Firma „Showtime“ beauftragt und sei damit auch hochzufrieden. „Howard Carpendale hat im letzten Jahr mit der gleichen Technik gesungen.“

Am Freitag seien alleine von seiner Firma zwei Angestellte nur für Abstimmung und Mischung mit im Einsatz gewesen. Dazu komme Michelles eigener Techniker. Die Ausrüstung mit Ton- und Lichttechnik erfordere auch enorme Investitionen. „Was ich an Technikkosten habe, verdienen manche nicht an zehn Tagen Kirmes“, sagt Wolters.

Was bei Michelle besonders gewesen sei: Sie sei selbst beim Soundcheck nicht dabei gewesen, erklärt der Bremer Schausteller. Auch das komme allerdings immer mal wieder vor. Auch andere Künstlerinnen und Künstler verzichteten darauf. Wolters sagt, dass er den Auftritt aber auch nicht als so schlimm empfunden habe.

Autogrammkarten – Ordnungsamt kann noch Wünsche erfüllen

Wer enttäuscht war, dass Michelle nur ganz wenige Autogramme gab, hat übrigens doch noch eine Chance, an Autogrammkarten zu kommen. Eduard Belker hat noch einige persönlich unterschriebene Autogrammkarten des 90er-Jahre-Stars im Büro des Ordnungsamtes liegen. Wer eine Karte möchte, kann sich per Mail an wenden. Die Karten gibt es, solange der Vorrat reicht.

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