Herne. Bei schönsten Sommerwetter fiel am Donnerstag der Startschuss für den 9. St. Elisabeth-Firmenlauf. Für die meisten stand der Spaß im Mittelpunkt.
Strahlend blauer Himmel, Sommertemperaturen - beste Bedingungen für die neunte Auflage des St. Elisabeth-Firmenlaufs. Und die Teilnehmerzahl offenbart: Die Menschen sind heiß auf den Lauf.
Die Cranger Kirmes läuft schon. Das Riesenrad ist nur schwer zu übersehen, Dosenwerfen und Zuckerwatte sind nicht weit entfernt. Auch am Emscherpferd ist kein Vorbeikommen. Nur bewegen sich die Attraktionen dieses Mal mit den Menschen, anstatt nur Attraktion zu sein. Die Cranger Kirmes, das sind Frank und Elke Edlinger mit ihren Freunden. Mit ihren Kostümen wollen sie ihre Heimatverbundenheit zeigen. Und wo passt das besser hin als in die Mondpalast-Arena und zum 9. St. Elisabeth Firmenlauf.
Hunderte Läuferinnen und Läufer im Sportpark.
Der Lauf war bunt wie immer. Zwar hatten sich nur wenige der gut 1100 Läufer und Läuferinnen mit ihrem Outfit so viel Mühe gegeben, wie das Team Edlinger, dennoch gab es Farbtupfer en masse. Weiß war in der Überzahl. Die St. Elisabeth Gruppe stellte mal wieder die weitaus meisten Teilnehmer. Aber hier und da lockerten andere Farben das Bild auf. Neongrün, dunkles Blau oder auch mal ein Trikot des MSV Duisburg.
Deutlich mehr Teilnehmer als im vergangenen Jahr
Vor dem Start kurz vor 19 Uhr versammelten sich alle zu einem Wimmelbild auf der Start-Ziel-Linie. Vorneweg die Läufer und Läuferinnen, die nicht nur den Spaß, sondern auch die Leistung suchten. Arm an Arm standen sie und warteten auf den Startschuss von Bürgermeisterin Sabine von der Beck. Das kurze Aufwärmprogramm einer Gruppe Physiotherapeuten war da für einige aus Platzmangel kaum mitzumachen. Vor einem Jahr hatten die Teilnehmer noch deutlich mehr Platz. „Knapp 800 hatten wir 2022“, erinnert sich Organisator Henning Prinz, von der Veranstaltungsagentur Prinz. Umso mehr freue ihn der Zulauf bei der diesjährigen Ausgabe. Die Folgen von Corona hatten sich auch beim Firmenlauf bemerkbar gemacht.
Daran dachte am Donnerstagabend wohl keiner mehr. Alle waren heiß auf den Lauf. Es hätte zwar gerne noch ein, zwei Grad kühler sein können, meint Prinz, doch die äußeren Bedingungen fielen trotzdem in die Kategorie „gutes Läuferwetter“. Als sich um kurz nach 19 Uhr die lange Schlange aus Läufern in Bewegung setzte, dauerte es gut zweieinhalb Minuten, bis alle auf der Strecke waren. Ein paar letzte Anfeuerungen bekamen sie von der Tribüne hinterhergerufen, danach waren sie knapp fünf Kilometer auf sich und ihren Körper gestellt.
Der Schnellste lief nach 16:04 Minuten durchs Ziel
Während die einen auf den Rängen die Chancen nutzten, um ohne Anstehen ein Getränk zu holen, sahen die anderen schon Phil Lembach. In 16:04 Minuten lief er als erster ins Ziel ein. Geschwitzt, aber glücklich nahm er die Finisher-Medaille entgegen. „Ich hatte mir eigentlich eine Zeit unter 15 Minuten vorgenommen“, sagt er. Dennoch wirkte er mit seinem Resultat zufrieden. Noch „zwei, drei Kilometer Auslaufen“ standen am Donnerstagabend auf dem Programm. Wegen der Laktatwerte.
Über so etwas dürften sich die wenigstens im Feld Gedanken gemacht haben. Das Lachen, Grinsen und die lockeren Sprüche von vor dem Start brauchte ein paar Meter hinter der Ziellinie, um wieder hervorzukommen. Fünf Kilometer bleiben nun einmal fünf Kilometer. Auf den letzten Metern zogen die meisten noch einmal an. Egal, ob vom Ehrgeiz oder vom privaten Fan-Club angestachelt. Mit dem Ziel vor Augen ging es doch wieder. Egal, ob im Kostüm oder ohne. Mit den Kollegen an der Seite oder allein.
Oder eben mit einem Rucksack auf dem Rücken - wie Luca Murgia. Der Gesundheits- und Krankenpfleger hatte erst kurzfristig von seinem Glück erfahren. „Der Oberarzt muss operieren“, sagte er mit einem Lächeln. „Da bin ich eingesprungen und wurde als Wasserträger für meine Kolleginnen eingeteilt.“ Wie er sich dabei angestellt hat, müssten seine Mitstreiter beurteilen.
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Baustellensituation bereitete keine Probleme
Ob mit stillem Wasser oder alkoholfreiem Bier, jeder Teilnehmer genoss das Ende des Laufs auf seine Weise. Die Zufriedenheit der Läufer und Läuferinnen spiegelt sich auch bei Henning Prinz wider. „Es ist trotz der Baustellensituation im Stadion gut gelaufen. Es gab keine großen Probleme“, sagte er und blickte optimistisch aufs kommende Jahr: „Da würden wir gerne die 1200 Teilnehmer knacken. Und da es der zehnte Lauf sein wird, wollen wir uns für das Jubiläum noch etwas überlegen.“
Vielleicht ist wieder die Edlinger Cranger Kirmes dabei. Das Riesenrad hat beim Zieleinlauf noch alle Gondeln, auch alle Enten sind noch am Kostüm. Die Zeit haben sich nicht vor Augen. Das macht den Firmenlauf aus.