Herne. Herne leidet unter zahlreichen Vandalismusfällen. Deshalb wollen Stadt und Polizei noch enger kooperieren, um das Sicherheitsgefühl zu stärken.
Abgesägte Jungbäume im Revierpark Gysenberg, ein abgefackelter Tauschschrank in Wanne-Süd oder die Verwüstungen im Otto-Hahn-Gymnasium mit einem sechsstelligen Schaden. „Das geht gar überhaupt nicht, das ist völlig inakzeptabel“, regt sich Hernes Oberbürgermeister Frank Dudda über Vandalismusfälle wie diese auf. Die Stadt will gegensteuern.
Ein Instrument dabei: eine Kooperationsvereinbarung zwischen dem Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) und der Polizei, die beide Seiten am Donnerstag besiegelten. So ganz neu sei die Zusammenarbeit eigentlich nicht, sagte Polizeipräsident Jörg Lukat. Beide Seiten würden seit Jahrzehnten vertrauensvoll zusammenarbeiten, zum Beispiel während der Cranger Kirmes. Auch die gemeinsamen Streifen, aber auch der Besuch vom Polizeivertretern im Ausschuss für Bürgerbeteiligung trügen dazu bei. Eine formale Vereinbarung vertiefe diese Kooperation weiter. Wenn man die Fähigkeiten des jeweils anderen kenne, können man sich optimal ergänzen. „Polizei kann allein nichts regeln, die Stadt allein auch nichts.“
Dudda: Wir werden im öffentlichen Bereich nicht zurückweichen
Dudda erläuterte, was die Kooperation in Zukunft mit sich bringen könnte. So sei es dankbar, aus besonderem Anlass Arbeitsgruppen zu bilden, um Zustände im Stadtgebiet genauer unter die Lupe zu nehmen und Maßnahmen zu ergreifen. Als Beispiel nannte der OB den Wanne-Eickeler Hauptbahnhof und den Buschmannshof: „Wir können mit der Situation dort nach wie vor nicht zufrieden sein.“ Es sei das erklärte Ziel, bei den Bürgern ein verbessertes Sicherheitsgefühl herzustellen. Dudda: „Wir werden im öffentlichen Raum nicht zurückweichen. Ganz im Gegenteil!“ Jeder, der glaube, dass nach der Pandemie in Herne etwas möglich sei, was vorher nicht möglich gewesen sei, der irre.
Die Stadt Herne habe bereits Voraussetzungen geschaffen, um das Sicherheitsgefühl zu steigern, so Werner Friedhoff, Fachbereichsleiter Öffentliche Ordnung. Der KOD sei um sechs Mitarbeitende auf nun mehr als 50 aufgestockt worden, demnächst würde das Team mit Bodycams ausgerüstet. Friedhoff kündigte an, dass die neue geschlossene Kooperation im Stadtbild zu sehen sein werde.
Polizeipräsident ruft Bürgerinnen und Bürger: Melden Sie Straftaten
Die Kooperation solle es ermöglichen, schnell und flexibel auf Entwicklungen in der Gesellschaft zu reagieren, so Ordnungsdezernent Frank Burbulla. Ein Schwerpunkt in diesem Jahr seien die ÖPNV-Haltepunkte, sprich: die Bahnhöfe. Wichtig sei es aber auch, andere Akteure in die Arbeit einzubinden, im Fall des ÖPNV seien das HCR und Bogestra. Der Polizeipräsident rief zudem die Bürgerinnen und Bürger dazu auf, Straftaten zu melden.
Mit der Kooperation zwischen KOD und Polizei will es Dudda nicht belassen. Er kündigte bereits an, dass sich die Stadt schon bald mit konkreten Maßnahmen dem Problem des Mülls im öffentlichen Raum widmen werde.